Corona-Maßnahmen

Shutdown in Nordschleswig ab Mittwoch

Shutdown in Nordschleswig ab Mittwoch

Shutdown in Nordschleswig ab Mittwoch

Nordschleswig/Kopenhagen
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Gesundheitsminister Magnus Heunicke dehnt ab Mittwoch den Shutdown auf das gesamte Land aus. Foto: Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix

Ab Mittwoch wird auch in Nordschleswig das öffentliche Leben zurückgefahren. Das hat Gesundheitsminister Magnus Heunicke in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.

Die Infektionszahlen haben sich in den vergangenen Tagen nach Einschätzung der Behörden zu rasant entwickelt. Daher gilt ab Mittwoch für das ganze Land ein Shutdown.

Das heißt, dass auch in Nordschleswig die Kinder ab der 5. Klasse nach Hause geschickt werden. Gymnasiasten und Studierende müssen ebenfalls zu Hause bleiben.

Die Gastronomie muss schließen. Auch Kulturinstitutionen wie Museen, Theater und Kinos müssen dichtmachen. Gleiches gilt für Schwimmhallen, Sporthallen und Fitnesszentren.

Bereits seit dem vergangenem Mittwoch gelten diese Maßnahmen für 38 Kommunen. Am Freitag wurden sie dann auf weitere 31 ausgeweitet. Und ab Mittwoch gelten sie nun für das gesamte Land.

Hohe Werte

Der Grund für den Beschluss ist, dass die Infektionszahlen weiter ansteigen. Am Dienstag lag der R-Wert bei 1,2, was heißt, dass 10 Infizierte weitere 12 Personen anstecken. Vor allem in Kopenhagen droht das Infektionsgeschehen aus dem Ruder zu laufen. Hier war die Inzidenz am Dienstag auf deutlich über 800 angestiegen.

Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Soz.) sagt in einer Pressemitteilung, dass er sich über die Entwicklung Sorgen mache und die Maßnahmen auf alle Kommunen ausdehne, um „die Infektionskurve zu brechen“.

„Dies geschieht nach Empfehlungen der Gesundheitsbehörden in der Einsatzgruppe. Die Maßnahmen werden vorläufig bis nach Neujahr gelten, aber die Einsatzgruppe verfolgt die Entwicklung genau und beurteilt laufend, ob noch vor Weihnachten weitere Maßnahmen notwendig werden“, so Heunicke.

Auch in Nordschleswig steigen die Infektionszahlen wieder, jedoch wesentlich langsamer als in der Hauptstadt. Sonderburg hat den höchsten Wert, liegt aber mit 174 immer noch sehr deutlich unter den Werten der Hauptstadtkommunen.

Minderheit vorbereitet

Für den Deutschen Schul- und Sprachverein für Nordschleswig kommt die Schließungen der Schulen nicht überraschend. „Ich habe die Situation in den anderen Kommunen bereits aufmerksam verfolgt und habe damit gerechnet, dass es auch uns trifft, aber wir sind gut vorbereitet“, erklärt Schulrätin Anke Tästensen. „Wir haben uns bereits auf Online-Unterricht eingestellt.“

Auch die deutschen Büchereien in Nordschleswig müssen schließen. Bis Mittwoch 16 Uhr haben Nutzer der Filialen Tondern, Tingleff und Hadersleben noch die Chance, die offene Bücherei zu nutzen und sich mit Lesestoff zu versorgen. Die Filialen in Sonderburg und Apenrade sind ebenfalls bis Mittwoch 16 Uhr geöffnet. Wie Büchereidirektorin Claudia Knauer erklärte, wird es während des Shutdowns möglich sein, Medien über Mail oder Telefon zu bestellen, diese werden dann an geeigneter Stelle platziert oder geliefert. „Niemand muss die Feiertage ohne Medien verbringen“, verspricht Knauer.

Im Einzelnen bedeuten die neuen Maßnahmen für Nordschleswig:

  • Alle Restaurants und Bars müssen schließen.
  • Schüler ab der 5. Klasse werden nach Hause geschickt. Auch die Gymnasien, die übrigen Jugendausbildungen und die Hochschulen gehen zu Online-Unterricht über.
  • Kulturinstitutionen wie Theater, Museen und Kinos schließen.
  • Schwimmhallen, Sporthallen und Fitnesszentren schließen.
  • Sport- und Vereinsaktivitäten, die drinnen stattfinden, werden untersagt.
  • Arbeitgeber werden dringend dazu aufgefordert, Mitarbeiter nach Hause zu schicken.

Die Maßnahmen gelten ab Mittwoch 16 Uhr.

Der Artikel wurde um 18.40 Uhr zuletzt aktualisiert

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