Coronavirus

Die neuen Regeln im Grenzland

Die neuen Regeln im Grenzland

Die neuen Regeln im Grenzland

Apenrade/Aabenraa
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In Dänemark war der Mundschutz einige Zeit aus dem öffentlichen Leben verschwunden. Jetzt ist er wieder da. In Deutschland war er nie richtig weg. Foto: Martin Lehmann/Ritzau Scanpix

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Ende November hat Dänemark seine Corona-Regeln wieder verschärft, nun zog jüngst Deutschland nach. Welche davon jetzt für Grenzlandbewohner wichtig sind – hier ein Überblick und eine Einschätzung von Gorm Casper, Touristiker in Flensburg.

Die 7-Tage-Inzidenz ist sowohl in Deutschland als auch in Dänemark in den vergangenen Wochen stark gestiegen. So liegt  sie im Königreich bei knapp 530, in Deutschland bei gut 440 (Stand Freitag, 3. Dezember). In beiden Ländern schwanken sie von Region zu Regionen bzw. von Bundesland zu Bundesland recht deutlich. Die gestiegenen Inzidenzen und die Auslastung in den Krankenhäusern haben nun beiderseits der Grenze  wieder zu mehr Restriktionen geführt.

Dänemark

Das Land hat am 29. November die Regeln wieder verschärft. Der Mundschutz wird wieder eingeführt, der Corona-Pass erhält mehr Gewicht.

Mundschutz

  • Eine Mund-Nasen-Bedeckung oder ein Visier sind im öffentlichen Verkehr wieder Pflicht.
  • Dies gilt auch für den Einzel- und Großhandel sowie bei Dienstleistungen mit Personenkontakt.
  • Auch in Krankenhäusern, Kliniken und Arztpraxen ist der Mundschutz Pflicht.

Corona-Pass

  • Dort, wo sich mehr als  100 Personen in Innenräumen und mehr als 1.000 im Freien aufhalten, muss ein gültiger Corona-Pass vorgezeigt werden. Ein negativer PCR-Corona-Test macht den Corona-Pass für 72 Stunden gültig (vorher 96 Stunden). Ein negativer Schnelltest führt zu 48 Stunden Gültigkeit (vorher 72 Stunden).
  • Bereits seit 12. November muss man den Corona-Pass in Restaurants, Bars, Cafés, Nachtklubs und Diskotheken vorweisen.

Quelle: Ritzau

Schleswig-Holstein

Das Bundesland trägt die am Donnerstagabend, 2. Dezember, öffentlich gemachten Beschlüsse von Bund und Ländern mit.

  • Besonders wichtig: Ab Sonnabend gilt die 2G-Regel im Einzelhandel. Nur noch Geimpfte und Genesene dürfen in Bekleidungs-, Elektronik- und Spielzeuggeschäften einkaufen.
  • Ausnahmen gibt es aber viele, beispielsweise Supermärkte, Drogerien, Buchhandlungen, Baumärkte, Blumengeschäfte und Tankstellen.

Die Landesregierung kündigt weitere Einschränkungen ab dem 15. Dezember an.

  • In Kneipen, Clubs, Diskotheken und Beherbergungsbetrieben gilt ab dem genannten Datum dann 2G+, also neben dem Nachweis einer Impfung oder einer Genesung muss ein Corona-Test vorgelegt werden, der nicht älter als 24 Stunden sein darf.
  • Auch eine Einschränkung der Besucherzahlen bei größeren Sportveranstaltungen ist vorgesehen.
  • Die Länder haben sich auf ein Feuerwerksverbot zu Silvester verständigt. Ob es zu einem Versammlungsverbot zu Silvester kommt, steht noch nicht fest, dies hängt laut Land von der dann herrschenden Infektionslage ab.

Quelle: Landesregierung SH

Gorm Casper, Geschäftsführer der Tourismus Agentur Flensburger Förde GmbH, beschreibt gegenüber dem „Nordschleswiger“ die herrschende Situation und blickt auf die Vorweihnachtszeit. Generell besuchten in der vergangenen Zeit deutlich weniger Dänen die Stadt, so der Touristiker. Mit Blick auf die Zahl der vorweihnachtlichen Gäste aus Dänemark ist er überzeugt: „Wenn wir jetzt die 2G-Regel im Einzelhandel bekommen, kommt es sehr stark darauf an, wie dies in Dänemark kommuniziert wird.“

Touristiker: Keine großen Hürden für Dänen

Große Hürden sieht er nicht auf die Besucher aus dem Norden zukommen. „An sich unproblematisch“, meint er. Die meisten Gäste, die aus Dänemark kämen, seien ohnehin geimpft, so Casper, der sich darüber freut, dass der Flensburger Weihnachtsmarkt offen bleibt. Um gegenüber einer Stichprobenkontrolle gewappnet zu sein, empfiehlt  er den dänischen Gästen, neben dem Corona-Pass auch ein Ausweisdokument mit Lichtbild bei sich zu führen, einen frischen Corona-Test und natürlich den Mundschutz, um auf der sicheren Seite zu sein.

Er betrachtet die neuen Regeln auch aus einem positiven Blickwinkel: „Impfung, Test und Mundschutz geben einem auch das Gefühl, alles für die Sicherheit getan zu haben." Schlangen vor den Teststationen schließt er nicht aus, auch nicht, dass das einige Gäste abschreckt. Und die neuen Regeln würden erst ab 15. Dezember eingeführt.

Der Fleggaard-Konzern sieht nach eigener Aussage keine Veränderungen auf seine Supermärkte zukommen.

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