Covid-19

Letzte Corona-Impfung wohl erst im Herbst

Letzte Corona-Impfung wohl erst im Herbst

Letzte Corona-Impfung wohl erst im Herbst

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Das Ehepaar Inga und Erling Halmqvist erhält in der Brønderslevhalle seine zweite Impfdosis, während im Hintergrund das Aalborg Symfoniorkester spielt. Für viele wird dies allerdings voraussichtlich erst im Herbst der Fall sein. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

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Das Schlussdatum im dänischen Impfkalender ist aktuell der 22. August. Doch Experten halten das für zu optimistisch. Es könnte durchaus Herbst werden, bis die Covid-19-Impfungen abgeschlossen sind. Die dänische Infektionsschutzbehörde sieht keinen Grund für Pessimismius.

Aktuell lautet die Prognose der dänischen Gesundheitsbehörden, dass der letzte Bürger in Dänemark am 22. August gegen Covid-19 geimpft sein soll.

Und das, obwohl zwei Impfstoffe aus dem Programm genommen wurden, nachdem sie als nicht sicher genug eingestuft worden waren.

Impfung bis Ende August zu optimistisch

Doch das Datum 22. August sei viel zu optimistisch, lautet die Einschätzung mehrerer Analytiker „Politiken“ zufolge.

Das pessimistischste Szenario kommt von der britischen Analysefirma Airfinity. Ihrer Einschätzung nach kann es noch bis Ende November dauern, ehe der erwachsene Teil der Bevölkerung in Dänemark fertig geimpft ist.

„Die dänischen Behörden schätzen den Effekt, den Impfstoff von Johnson & Johnson nicht zu verwenden, als zu gering ein. Gleichzeitig bewerten sie die Lieferfähigkeit anderer Produzenten für die kommenden Monate über“, sagt Rasmus Bech Hansen, Direktor der Analysefirma „Airfinity“, gegenüber „Politiken“.

Tatsächliche Produktionsmenge entscheidend

Airfinity verfolgt die weltweite Produktion von Impfstoffen. Dabei schaut das Unternehmen auf die tatsächliche Produktionsmenge anstatt auf die von den Firmen versprochenen Lieferungen.

Die Verzögerungen sind darauf zurückzuführen, dass Dänemark sowohl den Impfstoff von Astrazeneca als auch von Johnson & Johnson aus dem Impfplan genommen hat.

Der Gesundheitsbehörde zufolge soll die Änderung eine Verzögerung von bis zu vier Wochen für die 25- bis 39-Jährigen mit sich bringen und eine Woche für alle anderen.

2,7 Millionen Impfdosen im Juli

Im Juli soll Dänemark dem offiziellen Impfkalender zufolge 2,7 Millionen Impfdosen erhalten.

Das setzt allerdings voraus, dass die EU als Ganzes etwa 270 Millionen Dosen im Juli erhält.

Diese Menge wäre jedoch das Doppelte von dem, was Pfizer momentan weltweit produziert. Aus diesem Grunde stuft Airfinity das Szenario „Politiken“ zufolge als „komplett unrealistisch“ ein.

Nordea und Danske Bank: Erste Oktoberwoche realistisch

Die Analyseabteilungen von Nordea und Danske Bank verfolgen das Impfprogramm ebenfalls, da es große Bedeutung für die dänische Wirtschaft hat.

Und auch hier ist man der Auffassung, dass der Impfplan zu optimistisch ausfällt.

Laut dem Chefanalysten von Danske Bank, Olai Milhøj, sind die dänischen Behörden zu optimistisch, aber gleichzeitig sei Airfinity zu pessimistisch.

Seinen Berechnungen zufolge können alle in der ersten Oktoberwoche fertig geimpft sein.

SSI sieht keinen Grund für Pessimismus

Am Mittwoch nahm die dänische Infektionsschutzbehörde, das Staatliche Serum Institut (SSI) Stellung zu dem Thema und teilte der Nachrichtenagentur „Ritzau" mit, allein mit den angekündigten Lieferungen von Biontech/Pfizer können die Dänen im September geimpft sein. Zudem seien die Lieferungen von Pfizer stabil.

 

Eigentlich sollten aktuell vier Impfstoffe gegen das Corona-Virus in Dänemark zur Verfügung stehen.

Diese Impfstoffe sind bereits verfügbar:

Nachdem die Impfstoffe von Astrazeneca und Johnson & Johnson aus dem Programm genommen wurden, wird derzeit jedoch nur mit den Impfstoffen von Pfizer/Biontech und Moderna geimpft.

Folgende Impfstoffe kommen möglicherweise nach Dänemark:

Curevac: Aktuell liegt noch keine Genehmigung vonseiten der EU vor. Der Impfstoff muss in zwei getrennten Dosen verabreicht werden.

Sanofi/GSK: Aktuell liegt noch keine Genehmigung vonseiten der EU vor. Der Impfstoff kann eventuell in nur einer Dosis verabreicht werden.

Novavax: Die Europäische Arzneimittelagentur prüft aktuell Daten einer abschließenden Versuchsstudie. Der Impfstoff muss in zwei getrennten Dosen verabreicht werden.

Quellen: Arzneimittelbehörde, Gesundheitsministerium, EU-Kommission, Firmen

Foto: Ritzau Grafik/MW
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