Krieg in der Ukraine
Militärexperten: Kriegsteilnahme sehr genau überdenken
Militärexperten: Kriegsteilnahme sehr genau überdenken
Militärexperten: Kriegsteilnahme sehr genau überdenken
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Für Menschen ohne ausreichende militärische Qualifikationen ist es besonders gefährlich, sich an den Kampfhandlungen in der Ukraine zu beteiligen. Sie setzten nicht nur das eigene Leben, sondern auch das anderer aufs Spiel.
Wer erwägt, sich freiwillig zu melden, um auf ukrainischer Seite zu kämpfen, sollte sich das vorher sehr genau überlegen, so der übereinstimmende Rat zweier Militärexperten. Dies gilt insbesondere für Menschen mit geringem oder keinem militärischen Training.
„Das Risiko, dass es zu zivilen Opfern kommt, ist größer, wenn man nicht weiß, was man tut. Man kann sein eigenes und das Leben anderer aufs Spiel setzen“, sagt Oberst Thomas Funch Pedersen, Leiter der Abteilung für militärische Operationen an der Ausbildungsstätte für die Streitkräfte, Forsvarsakademiet.
Auch der Veteranenverband betont, dass man ohne ausreichende Erfahrungen mehr Schaden anrichten als Hilfe leisten könnte.
Geringe Hilfe im Fall von Verletzung
Der Vorsitzende des Verbandes, Niels Hartvig Andersen, sagt, man solle daher überdenken, ob man tatsächlich am Krieg teilnehmen möchte. Er rät, es vorher mit Freunden und Familie zu besprechen, und am liebsten auch mit Menschen, die Erfahrung mit militärischen Auslandseinsätzen haben.
„Bei einem Kampfeinsatz kann sich das Leben im Bruchteil einer Sekunde ändern. Man kann getötet oder verletzt werden“, betont er.
Auch sei man im Fall einer Verletzung bei einer Kriegsteilnahme in der Ukraine schlechter gestellt als Soldaten, die vom dänischen Staat entsendet worden sind.
„Zieht man als Privatperson los und kehrt verletzt zurück, dann hat man nicht den ganzen Apparat, den die Verteidigung seinen Verletzten zur Verfügung stellt. Das Leben ändert sich grundlegend, wenn man nachhause kommt und einen Arm oder ein Bein verloren hat“, so Hartvig Andersen.
Oberst Funch Andersen betont, es reiche nicht aus, dass man weiß, wie man mit einem Gewehr umgeht.
„Es geht auch darum, dass man Teil einer Einheit ist, in der man unter schwersten Bedingungen mit Ukrainern kommunizieren und zusammenarbeiten muss“, erläutert er.