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Unsere Ausflugstipps: Sommerführungen in Nordschleswig

Unsere Ausflugstipps: Sommerführungen in Nordschleswig

Unsere Ausflugstipps: Sommerführungen in Nordschleswig

Judith Reicherzer
Judith Reicherzer
Apenrade/Aabenraa
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Stadtführung Apenrade
Historische Stadtführung durch Apenrade Foto: Judith Reicherzer

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Zu Besuch oder neu in der Gegend – und selbst für Alteingesessene gibt es in unseren Städten einiges zu entdecken: Zum Beispiel bei einer Stadtführung durch Apenrade. Unsere Praktikantin Judith Reicherzer ist mitgelaufen.

Alte Gebäude, vergessene Geschichten und kulinarische Tipps. Stadttouren vermitteln, im besten Fall, umfangreiche und spannende Einblicke. In Apenrade, Sonderburg (Sønderborg) und Hadersleben (Haderslev) werden gerade wöchentlich historische Stadttouren über den Sommer angeboten.

Überblick historische Sommerführungen

Apenrade (Aabenraa)

Termine:  31. Juli, 7. und 14. August ab 14 Uhr

Treffpunkt: Vor dem Alten Rathaus, Storegade 30, 6200 Apenrade

Preis pro Person: Gratis, Spende am Ende der Tour

Sprachen: Dänisch und Englisch

Dauer: Eine Stunde

Tickets unter: Keine Anmeldung notwendig

 

Sonderburg (Sønderborg)

Termine: 28. Juli, 4. und 11. August ab 11 Uhr

Treffpunkt: Vor der Statue Als, Rådhustorvet, 6400 Sonderburg

Preis pro Person: 60 Kronen (8 Euro), für Kinder bis 12 Jahre kostenlos

Sprachen: Deutsch und Dänisch

Dauer: Zwei Stunden

Tickets unter: www.booksonderjylland.dk

 

Hadersleben (Haderslev)

Termine: 1., 8., 15., und 22. August ab 10 Uhr

Treffpunkt: Vor dem Eingang des Doms, Domkirkepladsen 3, 6100 Hadersleben

Preis pro Person: 60 Kronen (8 Euro), für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre kostenlos

Sprachen: Deutsch und Dänisch

Dauer: 1,5 Stunden

Tickets unter: www.booksonderjylland.dk

Überraschung in Apenrade

Vor dem Alten Rathaus steht eine Angebotstafel für Stadtführungen. In dem Gebäude mitten in der Fußgängerzone befindet sich heute die Tourismusinformation. Neben einer Auswahl an dänischen Touren gibt es eine wöchentliche Führung in englischer Sprache, und auf Nachfrage sogar auf Deutsch. Ich habe den Test gemacht und am vergangenen Sonntag an einer Stadtführung durch das historische Apenrade teilgenommen.

Stadtführung Apenrade
Iben Johansen begrüßt uns vor dem Rathaus. Foto: Judith Reicherzer

Schloss

Am Alten Rathaus nimmt uns Iben Johansen in Empfang, und wir gehen gemeinsam zur ersten Station: dem Schloss. Auf dem Weg laufen wir durch die schöne Schlossstraße. Da man hier in früheren Jahrhunderten weniger Steuern zahlen musste, war es eine äußerst beliebte Wohngegend. Mich beeindrucken besonders die schönen Fassaden und Türen – auf die Instandhaltung wird noch heute großen Wert gelegt.

Das Schloss Brundlund wurde im 15. Jahrhundert – auf Geheiß Margrethe I. – als Ort für die Verwaltung erbaut. Heute befinden sich ein umfassendes Kunstmuseum und ein Café im Schloss, daneben lädt der Schlosspark mit einer Skulpturensammlung zum Verweilen ein.

Die einstige Wassermühle des Schlosses diente auch der Verteidigung. Iben Johansen verrät, dass die Mühle jeden Sonntag zum Café wird.

Stadtführung Apenrade
An den schönen Fassaden vorbei führt der Weg zum Schloss. Foto: Judith Reicherzer

Hafen

Vom Schloss laufen wir Richtung Hafen. Die Geschichte der Stadt ist eng mit der Schifffahrt verwoben. Die florierende Seefahrt brachte Wohlstand in das Städtchen, und im 18. Jahrhundert pendelten die Schiffe der Stadt zwischen Ostsee und Mittelmeer. Ein Jahrhundert später wurden ferne Ziele wie Amerika, Australien, Afrika und Asien angesteuert. Auf dem Rückweg mit an Bord waren neben Souvenirs neue Eindrücke und Erlebnisse. Besonderes Merkmal und Vorteil des Hafens ist die Tiefe von acht Metern, hier können auch große Schiffe anlegen.

Blick auf Schloss und Schlossmühle Foto: Judith Reicherzer

Kirche

Abschließend führt uns Iben Johansen auf den Stadthügel, denn dort liegt die St. Nikolai Kirche, die Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut wurde. Ihr Namensgeber ist Schutzpatron der Seefahrenden, was sicher kein Zufall ist. Hier befindet sich auch ein Denkmal, das an Gefallene des Ersten Weltkriegs erinnert. Ungewöhnlich für Nordschleswig ist, dass hier sowohl dänischer als auch deutscher Gefallener gemeinsam gedacht wird.

Stadtführung Apenrade
St. Nikolai Foto: Judith Reicherzer

Dänisch, Deutsch, Englisch und Norwegisch

Stadttouren sind aus großen Metropolen nicht mehr wegzudenken und werden massenweise angeboten – in kleineren Städten gibt es dieses Angebot eher selten. Obwohl die Tour auf Englisch angeboten wird, spricht Iben Johansen auch Deutsch, und da neben mir ein norwegisches Paar teilnimmt, tauschen wir uns auf Dänisch und Norwegisch aus. Skandinavisch schnacken: Mein Skandinavistik-Studium zahlt sich einmal mehr aus.

Stadtführung Apenrade
Kulinarischer Tipp der Stadtführerin: das Café der Schlossmühle Foto: Judith Reicherzer

Mein Fazit: Absolut empfehlenswert!

Die Tour hat mir rundum gut gefallen, und ich habe Lust, weitere Attraktionen und Museen in der Umgebung zu erforschen. Hilfreich sind dabei auch die Flyer, die uns Iben Johansen am Ende der Tour in die Hände drückt. Mein persönliches Highlight der Tour sind die kulinarischen Empfehlungen der Stadtführerin, und so statte ich dem Café der Schlossmühle im Anschluss an die Tour einen Besuch ab, und ich lasse meinen Sonntag bei Kaffee und Kuchen ausklingen.

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Kommentar

Jan Peters
Jan Peters Lokalredaktion Apenrade
„Kein Deutsch: Kommune verpasst die Chance auf mehr Gäste“