Schulöffnung

„Es ist ein anderes Unterrichten“

„Es ist ein anderes Unterrichten“

„Es ist ein anderes Unterrichten“

Anna-Lena Schiemann
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“ sprach Schulleiter Jens Mittag über die derzeitige Situation. Foto: Karin Riggelsen

In dieser Woche öffnen die Kindergärten und Schulen Dänemarks wieder - unter besonderen Auflagen. Über die derzeitige Situation sprach „Der Nordschleswiger“ mit dem Leiter des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig, Jens Mittag.

„Es ist ein anderes Unterrichten“, erzählt Jens Mittag. Ab heute dürfen die Schüler der 3g wieder in das Schulhaus des DGN in Nordschleswig. Die Klassenstufen 1g und 2g werden nach wie vor online unterrichtet.“

Bis vor Kurzem war der Schulleitung noch nicht klar, ob auch das der Schule angegliederte Internat wieder öffnen darf. Deswegen ist es den Schülern in dieser Woche noch freigestellt, ob sie den Unterricht analog besuchen. Jetzt allerdings steht fest: Auch das Internat darf geöffnet werden. „Ab nächsten Montag wird von allen Schülern der 3g erwartet, dass sie zum Unterricht erscheinen.“

Ausnahmen und Sonderregelungen

Doch auch ab Montag wird es immer noch Ausnahmen geben. Schüler und Lehrer in der Risikogruppe werden vom analogen Schulbetrieb befreit, sofern sie ein ärztliches Attest vorlegen können. „Zwei unserer Schüler kommen aus Polen, da wissen wir noch gar nicht, ob die zu uns kommen können“, führt Jens Mittag weiter aus.

Eine weitere Ausnahme ist auch, dass Schüler der Stufen 1g und 2g, die durch den Online-Unterricht Nachteile erfahren, zum Beispiel durch eine Erkrankung an Legasthenie, ebenfalls das Schulhaus in Apenrade besuchen und am analogen Unterricht teilnehmen können. Nach Möglichkeit soll niemand ausgegrenzt werden.

Heute waren, laut Jens Mittag, „überraschend“ viele Schüler da. Über die Hälfte der Klassenstufe 3g sei erschienen. Er merke den Schülern an, dass sie froh seien, wieder am klassischen Schulunterricht teilhaben zu können. Auch wegen der sozialen Kontakte.

Strenge Maßnahmen auch im Gymnasium

Die Kontakte sind allerdings auch am DGN eingeschränkt: Überall hängen Schilder, die an die zwei Meter Mindestabstand erinnern, es gibt Aushänge zum richtigen Händewaschen. Die einzelnen Klassen werden jeweils auf zwei Räume aufgeteilt. „Da halten wir uns strikt an die Vorschriften“, erklärt Jens Mittag, der auch sich und seine Schule in der Verantwortung für die Allgemeinheit sieht.

Dass dieses Schuljahr nicht normal wird, ich denke, damit haben sich alle abgefunden.

Schulleiter Jens Mittag

Er hofft, dass die Schulöffnungen nicht zu einem erneuten Anstieg der Infektionen führen. Und dass die Schulöffnungen Bestand haben. Denn: Auch wenn sich alle Schüler und Mitarbeitenden einigermaßen an den Online-Unterricht gewöhnt hätten, ersetze der virtuelle Unterricht nicht den analogen. „Trotz dieser Hoffnung vertraue ich natürlich auf den Rat der Virologen und werde alles nötige für eine vernünftige Umsetzung der Maßnahmen tun“, so der Schulleiter.

Auf die Frage, was er sich für die Zukunft wünsche, antwortete er: „Ich wünsche mir, dass es spätestens im nächsten Schuljahr wieder Schule gibt, wie wir sie kennen. Dass dieses Schuljahr nicht normal wird, ich denke, damit haben sich alle abgefunden.“

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