Schutzmaßnahmen

Visierhalter aus dem 3D-Drucker

Visierhalter aus dem 3D-Drucker

Visierhalter aus dem 3D-Drucker

Anna-Lena Schiemann
Apenrade/Schleswig
Zuletzt aktualisiert um:
Mithilfe des 3D-Druckers der Deutschen Zentralbücherei Apenrade werden Teile für Schutzvisiere produziert. Foto: privat

Die Initiative „DK Makers Mod Corona“ (Macher/Hersteller gegen Corona) ruft dazu auf, per 3D-Druck Teile für Schutzvisiere herzustellen. Auch die Deutsche Zentralbücherei Apenrade beteiligt sich.

In letzter Zeit ist viel los in der Deutschen Zentralbücherei Apenrade. Onlinekrimis werden geschrieben, Bücherpakete  gepackt, Vorlesevideos gedreht. Und seit gestern werden auch Teile für Schutzvisiere gedruckt.

„Die ganze Aktion kam für mich ziemlich spontan“, erzählt Katja Hinz, Mitarbeiterin der Bibliothek und seit Neuestem auch Druckerin für Schutzvisier-Halterungen. „Claudia erzählte mir Gründonnerstag von der Initiative. Dann bin ich gestern nach Apenrade gefahren, hab mir den Drucker geschnappt, und jetzt steht er bei mir.“

Pro Tag ungefähr acht Visierhalterungen

Katja Hinz wohnt in Schleswig und ist geübt im Umgang mit dem 3D-Drucker. Ihr zufolge dauert der Druck einer Schutzvisier-Halterung ungefähr eine Stunde. „Das sind pro Tag acht bis zehn Visierhalterungen“, erzählt sie. Natürlich könne man da nicht mit den großen 3D-Druckanlagen und leistungsstärkeren Druckern mithalten. „Aber trotzdem leisten wir unseren Teil, und das macht mich wirklich froh.“

„DK Makers Mod Corona“ hat sich zum Ziel gesetzt, das Gesundheitssystem in Dänemark zu unterstützen. Aus diesem Grund entwickelten sie einen 3D-Druckplan für Visierhalterungen, den die Sicherheitsbehörde abgesegnet hat.

Die Teilnehmer der Kampagne drucken unentgeltlich auf freiwilliger Basis. Die Kampagne ist landesweit in regionale Gruppen eingeteilt. Diese regionalen Gruppen organisieren sich jeweils in einer Facebookgruppe. Hier werden Absprachen getroffen, Sammelstellen ausgemacht und Neuigkeiten verbreitet.

Katja Hinz mit einem „frisch gedruckten" Visierhalter und einem improvisierten Schild aus Laminierfolie Foto: privat

Eine der Sammelstellen für die Region Süddänemark ist in Apenrade. Von dort aus werden sie eingesammelt und weiterverarbeitet. „Das ist natürlich super für mich“, erzählt Katja Hinz. „Das ist ja in Normalzeiten quasi mein Arbeitsweg.“ Bevor sie sich auf den Weg zur Sammelstelle macht, will sie aber erst mal vordrucken: „Wenn ich die ersten 50 gedruckt habe, werde ich sie abgeben.“ Weiterdrucken will sie, bis keine Visiere mehr gebraucht werden – und damit einen wichtigen Teil zur Bekämpfung der derzeitigen Situation beitragen.

Weitere Informationen zu der Aktion, den Druckplan oder auch die Möglichkeit zu spenden sind auf der Homepage von „DK Makers Mod Corona“ zu finden: https://www.makersmodcorona.dk/

 

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