Wenn der Vertrag von Kirsten und Kjeld Andreasen mit der Kommune Apenrade (Aabenraa) ausläuft, dann werden sie die Pacht der Campingplätze in Loddenhoi (Loddenhøj) und Scherriff (Skarrev) nicht erneuern. „Es ist wirklich traurig. Wir hätten gerne noch ein paar Jahre weitergemacht, aber Kjelds Gesundheit spielt leider nicht mehr mit. Er hat Arthrose, die sich zusehends verschlimmert“, begründet Kirsten Andreasen die Notwendigkeit dieses Schritts.

Besser jetzt

„Wir haben natürlich hin und her überlegt, haben dann aber entschieden, dass es besser ist, zwei gut funktionierende Campingplätze, die zudem tipptopp in Ordnung sind, an einen Nachfolger abzugeben. Beide Campingplätze sind für die kommende Saison komplett ausgebucht. Wir übergeben daher zwei gesunde Betriebe“, fügt sie erläuternd hinzu.

Kirsten und Kjeld Andreasen kennen zwar nicht die konkreten Pläne der Kommune Apenrade, gehen aber davon aus, dass auch sie an einer Weiterführung der beiden Campingplätze interessiert ist.

100 Stellplätze – insgesamt

„Es ergibt schon Sinn, sowohl Loddenhoi als auch Scherriff an einen Pächter abzugeben“, findet Kirsten Andreasen. „Um heutzutage einen Campingplatz wirtschaftlich rentabel zu führen, sagt die Faustregel, sind 300 Standplätze erforderlich. Loddenhoi und Scherriff haben zusammen gar einmal knapp über 100 Plätze, wenn man die Zusatzplätze mitzählt,  und dennoch sind wir über die Runden gekommen. – Reich sind wir dadurch nicht geworden, aber das war auch nie unser Ziel“, sagt sie.

Viel Spaß – wenig Gewinn

Die Eheleute, die privat in Foldingbro bei Brørup wohnen, wissen, dass es bereits mehrere Interessenten für die beiden Campingplätze gibt. „Wie gesagt: Reich wird man als Campingvater und -mutter nicht. Das ist etwas, das man aus ganzem Herzen machen sollte und nicht des Geldes wegen. Da steckt schon viel Arbeit drin. Es macht aber auch großen Spaß“, unterstreicht Kirsten Andreasen.

Zankapfel Jollenhafen

Die Diskussionen um den Jollenhafen in Loddenhoi haben jedoch auch ihr und ihrem Mann den Spaß ein wenig genommen. Es habe schon die Stimmung im Ferienort an der Mündung der Bucht von Gjenner spürbar getrübt, dass es im Dorf sowie unter den Sommerhausbesitzenden und Campingurlauberinnen und -urlaubern Jollenhafenbefürworter und -gegner gebe.

„Das ist aber keineswegs der Grund dafür, dass wir unseren Pachtvertrag nicht verlängern wollen. Würde es die Gesundheit erlauben, würden wir ganz gewiss weitermachen“, betont die 65-Jährige, die allerdings die weiteren Entwicklungen in Sachen Jollenhafen verfolgt und sich über die lange Schlange am „Waschbecken der Unschuld“ wundert. „Hier haben alle Instanzen offensichtlich Fehler gemacht, die sie jetzt nicht einräumen wollen. Es ist inzwischen eine Farce, wenn es nicht so traurig wäre“, stellt sie fest.

Für sich und ihren Mann hofft sie auf eine schöne Abschiedssaison mit schönem Wetter und vielen netten Gästen.