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Gefahr: Abwasser füllt die Keller in Bülderup-Bau und Umgebung

Gefahr: Abwasser füllt die Keller in Bülderup-Bau und Umgebung

Gefahr: Abwasser füllt die Keller in Bülderup-Bau

Bülderup-Bau/Bylderup-Bov
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Der Raum Bülderup-Bau hat seit Jahren mit einer Überbelastung des Abwassersystems zu kämpfen (Archivfoto). Foto: DN

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Die Apenrader Versorgungsgesellschaft Arwos fordert die Anwohnenden zu „sparsamen“ Wasserverbrauch auf.

Durch den Dauerregen der vergangenen Wochen ist der Grundwasserpegel gestiegen, und das stellt die Apenrader Versorgungsgesellschaft Arwos vor allem im Raum Bülderup-Bau vor Probleme, wo Regen- und Abwasser noch nicht getrennt voneinander abgeleitet werden. Die Kanalisation ist am Limit.

„Wir sind derart herausgefordert, dass es schwierig ist, den Betrieb unserer Kanalisation aufrechtzuerhalten. Das bedeutet, dass sich die Anwohnenden auf überschwemmte Straßen und Keller gefasst machen müssen“, sagt Henrik Moesgaard, Abteilungsleiter des Ressorts Kanalisation bei Arwos, in einer Pressemitteilung.

Die Herausforderung besteht offensichtlich darin, dass der Boden von Regenwasser gesättigt ist. Das Wasser findet dann seinen Weg durch private und öffentliche Kanalisationsrohre.

Das Netz ist überfüllt

„Das Kanalisationsnetz hat bislang als eine Art Drainage funktioniert, aber jetzt sind die Rohre voll. An einigen Stellen sind sie sogar so voll, dass die Gefahr besteht, dass das Wasser die Gullydeckel hochdrückt“, sagt Moesgaard.

Noch können die Haushalte ihre Toiletten und Waschbecken benutzen. Das Wasser wird aber wahrscheinlich langsamer ablaufen als sonst und gluckern. Moesgaard fordert deshalb die angeschlossenen Haushalte dazu auf, ihren Wasserverbrauch in den nächsten Tagen ein wenig zu überdenken. „Es wäre eine Hilfe, wenn man seinen Wasserverbrauch auf ein Minimum reduzieren könnte, indem man zum Beispiel aufs Wäschewaschen verzichtet und auch nicht nach jedem Toilettengang spült“, sagt der zuständige Abteilungsleiter.

Kein neues Problem

Die Problematik ist nicht neu. Arwos hat schon seit dem Herbst Tankwagen eingesetzt, um Abwasser aus dem Kanalisationssystem abzupumpen und in die kommunalen Klärwerke zu bringen. „Der Nordschleswiger“ berichtete. Das ist aber jetzt nicht mehr möglich. „Unsere Kläranlagen sind durch den vielen Regen überlastet. Wir haben schlichtweg keine freien Kapazitäten mehr“, formuliert es Henrik Moesgaard. Arwos steht diesbezüglich im engen Dialog mit der kommunalen Verwaltung.

Am Donnerstag wurden von dem Brunnen in Bülderup-Bau Wasserproben entnommen, von dem Arwos bislang sein Klär- und Regenwassergemisch abgepumpt hat. Die Proben hätten ergeben, dass das Abwasser so verdünnt ist, dass es die Ableitungskriterien der Klärwerke einhält. Dennoch fordert Moesgaard dazu auf, dass die Menschen den physischen Kontakt mit dem Wasser vermeiden, das aus den Abflussrohren, Gullys und Toiletten an die Oberfläche dringt. „Auch wenn es stark verdünnt ist, stellt es weiter ein Gesundheitsrisiko dar“, warnt Henrik Moesgaard.

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