Einwanderung

Für mehr Zuziehende: Kommune bezieht Minderheit ein

Für mehr Zuziehende: Kommune bezieht Minderheit ein

Für mehr Zuziehende: Kommune bezieht Minderheit ein

Apenrade/Aabenraa
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Helle Malene Kjølsen Olsen (l.) und Eva Aaen Damsleth Larsen vom Apenrader Zuzüglerservice Foto: Jan Peters

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Kann die deutsche Minderheit einbezogen werden, um deutschen Zuzüglerinnen und Zuzüglern den Schritt über die Grenze zu erleichtern? Ja, meint eine kommunale Abteilungsleiterin und erklärt auch, wie das geschehen soll – und schon geschieht.

Eine großangelegte Studie hat offengelegt, warum Deutsche in die Kommunen Apenrade und Sonderburg (Sønderborg) ziehen, wie alt sie sind, welchen Bildungsstand sie haben und warum sie bleiben möchten.

Das Interesse der Kommunen beruht hauptsächlich auf Zuzüglerinnen und Zuzüglern im arbeitsfähigen Alter, denn Arbeitskraft wird benötigt. Das geben kommunale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Politikerinnen und Politiker offen zu.

Doch wie kommt man mit diesen Menschen in Kontakt und vor allem: Wie hält man sie in den Kommunen?

Dazu gibt es in der Kommune Apenrade einen Handlungsplan. Der wird mit den Kenntnissen aus der Studie jetzt erweitert.

Minderheit mit gutem Angebot

In der Studie ist die deutsche Minderheit, nicht erwähnt. Dabei bietet sie mit deutschen Schulen, einem gut organisierten Verband mit kulturellen Angeboten und sogar einer politischen Vertretung (Schleswigsche Partei, SP) Zuziehenden einen leichteren Schritt in Richtung Dänemark.

Doch die Kommune hat großes Interesse an der Zusammenarbeit, wie Helle Malene Kjølsen Olsen, Leiterin der kommunalen Abteilung Wirtschaft und Nachhaltigkeit (Erhverv og bærdygtighed) auf Anfrage des „Nordschleswigers“ antwortet.

Einbezug der Minderheit erwünscht

„Die Kommune arbeitet mit einem festgelegten Handlungskatalog (...), wo der Fokus unter anderem auf deutschen Zuziehenden liegt. Es wird zusammen mit externen Akteurinnen und Akteuren gearbeitet. Die deutsche Minderheit ist ein Teil dieses Netzwerkes, und die Kommune überlegt permanent, wie die Minderheit in die Arbeit einbezogen werden kann“, so die Abteilungsleiterin.

So sei eine Mitarbeiterin des Bundes Deutscher Nordschleswiger Teil des neugegründeten Botschafternetzwerkes, ein anderer Mitarbeiter Repräsentant im „Wirtschaftsgremium für Arbeitskraft und Zuzug“ (Erhvervspanelet for Arbejdskraft og Bosætning).

Ausbau der Zusammenarbeit

Und damit soll das Ende der Beteiligung nicht erreicht sein, wie Helle Malene Kjølsen Olsen berichtet. „Wir möchten die Minderheit gerne mit in den Einwanderungsprozess einbeziehen, denn mit unserem Fokus auf deutsche Einwandernde werden viele von ihnen Teil der Minderheit.“

„Wir sind sehr froh über den guten und offenen Kontakt und die Zusammenarbeit mit der Minderheit. Wir wollen diese auch zukünftig in unsere Arbeit einbeziehen“, schließt sie.

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