Corona-Maßnahmen

Warum es vor den Covid-19-Testzentren zu Wartezeiten kommen kann

Warum es vor den Testzentren zu Wartezeiten kommen kann

Warum es vor den Testzentren zu Wartezeiten kommen kann

Apenrade/Aabenraa
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In den vergangenen sieben Tagen haben sich in Nordschleswig 17.927 Personen testen lassen. Auch wenn es nach Augenzeugenberichten zuletzt vereinzelt zu Wartezeiten von 40 Minuten, wie hier vor dem Testzentrum in Rothenkrug, gekommen ist, liegt die Testkapazität der Region Süddänemark deutlich über der aktuellen Nachfrage. Foto: Karin Riggelsen

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In Nordschleswig wurden in den vergangenen sieben Tagen 17.927 PCR-Tests durchgeführt. Neben den fünf größeren Testzentren stehen auch vier mobile Teststationen bereit. Trotz vereinzelt längerer Wartezeiten liegt die Testkapazität momentan noch deutlich über der aktuellen Nachfrage.

Mit steigenden Corona-Zahlen nimmt auch die Nachfrage nach Corona-Tests wieder zu.

In den vergangenen sieben Tagen haben sich in Nordschleswig nach Angaben der dänischen Behörde für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten, Statens Serum Institut (SSI), 17.927 Personen testen lassen. Umgerechnet wären dies im Schnitt 2.561 Tests pro Tag. Auch wenn es nach Augenzeugenberichten zuletzt vereinzelt zu Wartezeiten von 40 Minuten vor einem der Testzentren gekommen ist, liegt die von der Region Süddänemark angebotene Kapazität mit 19.500 Tests täglich noch deutlich darüber. 

Fünf größere Corona-Testzentren in Nordschleswig

In Nordschleswig gibt es mit Hadersleben (Haderslev), Tondern (Tønder), Rothenkrug (Rødekro), Pattburg (Padborg) und Sonderburg (Sønderborg) aktuell fünf Corona-Testzentren, die an allen Wochentagen geöffnet sind. Dazu gesellen sich in den Kommunen Hadersleben und Tondern je zwei mobile Teststationen, die jeweils nur an einem Tag der Woche für einige Stunden offen haben.

Unterschiedliche geografische Ausbreitung

Verantwortlich für den Betrieb der Testzentren ist die Region Süddänemark. Hier weist Gitte Jørgensen, Chefärztin für Maßnahmen vor der Einweisung in ein Krankenhaus (præhospital chef) und verantwortlich für die Gesundheitsplanung bei der Region, auf die Unterschiedlichkeit der vier Kommunen hin.

Während Apenrade mit seinen Testzentren in Rothenkrug und Pattburg sehr gut eingedeckt sei, wäre es in der Kommune Hadersleben aufgrund ihrer geografischen Ausdehnung schon schwieriger, so Gitte Jørgensen.

„Als Ausgangspunkt bekommen wir einen Vorschlag von den einzelnen Kommunen, aus dem die Platzierung und die Öffnungszeiten der Testzentren hervorgehen. Das schauen wir uns genau an und nehmen dann gegebenenfalls Anpassungen vor“, sagt Gitte Jørgensen.

Fahrzeiten mitentscheidend

Dabei seien auch die Fahrzeiten entscheidend, um die Testproben zur Auswertung in Aarhus abzuliefern. Schließlich dauere es von Tondern aus nun einmal länger, nach Aarhus zu fahren als von Apenrade. Dies sei auch einer der Gründe für die unterschiedlichen Öffnungszeiten der einzelnen Testzentren. Zudem sei dies auch der Hintergrund dafür, dass es etwas länger dauern könne, die Ergebnisse der mobilen Teststationen auszuwerten.

Außerdem werde darauf geschaut, ob während der Öffnungszeiten auch tatsächlich Leute zum Testen vorbeikommen.

Schnelltests besonders zeitaufwendig

Neben einem wachsenden Bedarf in der Bevölkerung, sich wieder testen zu lassen, gibt Jørgensen als Grund für vereinzelt längere Wartezeiten auch an, dass man sich in den Testzentren in Rothenkrug und Sonderburg in Notfällen auch einem Schnelltest unterziehen kann.

„Der ist zwar nur für diejenigen gedacht, die kurzfristig ins Ausland reisen oder zum Arzt müssen. Aber ein solcher Test nimmt immer etwas mehr Zeit in Anspruch und belastet somit unser Personal zusätzlich, da ja das Ergebnis sofort ausgewertet werden muss.“

Auch mache es die Möglichkeit, jederzeit ohne Anmeldung zu einem PCR-Test kommen zu können, schwieriger, eine vorausschauende Personalplanung zu betreiben, da man nie wisse, wie viele Personen aktuell vom Testangebot Gebrauch machen.

Möglichkeit, private Anbieter wieder zu aktivieren

Sofern die Nachfrage nach Corona-Tests weiter zunehmen sollte, will sich die Region mit den Kommunen zusammensetzen und die notwendigen Schritte erörtern.

„Es gibt eine Vereinbarung mit den Lieferanten von Schnelltests, dass sie ihre Testkapazität innerhalb von 14 Tagen wieder hochfahren können sollen. Inwieweit das umgesetzt wird, obliegt jedoch der Behörde für Versorgungssicherheit oder dem Gesundheitsministerium“, sagt Gitte Jørgensen.

Die Region Süddänemark ist im Februar eine Vereinbarung mit Carelink für die Durchführung von Schnelltests eingegangen. Die Schnelltestzentren wurden jedoch Anfang Oktober geschlossen.

Öffnungszeiten der Testzentren

Kommune Hadersleben

Hadersleben (Haderslev) montags-freitags 8-18 Uhr, sonnabends und sonntags 10-16 Uhr
Gramm (Gram) montags 9-17 Uhr
Woyens (Vojens) sonnabends 9-17 Uhr

Kommune Tondern

Tondern (Tønder) montags-freitags 8-18 Uhr, sonnabends und sonntags 10-16 Uhr
Toftlund donnerstags 12-17 Uhr
Lügumkloster (Løgumkloster) dienstags 12-16.30 Uhr

Kommune Apenrade

Rothenkrug (Rødekro) montags-freitags 7-17.40 Uhr, sonnabends und sonntags 8.15-15.40 Uhr
Pattburg (Padborg) montags-sonntags 9-16.30 Uhr

Kommune Sonderburg

Sonderburg (Sønderborg) montags-freitags 7-17.40 Uhr, sonnabends und sonntags 8.15-15.40 Uhr

Quelle: Region Süddänemark

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