Deutsche Minderheit

Der Multimann aus Jündewatt

Der Multimann aus Jündewatt

Der Multimann aus Jündewatt

Jündewatt/Jyndevad
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Lars Feddersen kennt das Deutsche Haus in- und auswendig. Foto: kjt

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Lars Feddersen wohnt seit über 15 Jahren im ersten Stock des Deutschen Hauses Jündewatt, übernimmt freiwillig Hausmeisteraufgaben und hat sich nun auch in den Vorstand des Trägervereins wählen lassen. Lars Feddersen erzählt, warum er sich für die Begegnungsstätte der deutschen Gemeinschaft einsetzt.

Er ist dem Deutschen Haus Jündewatt ganz nah – im buchstäblichen Sinne.

Lars Feddersen ist seit vielen Jahren Mieter der Wohnung im ersten Stock, erledigt freiwillig Reparatur- und Wartungsarbeiten und hat sich kürzlich auf der Generalversammlung des Vereins Deutsches Haus obendrein als Vorstandsmitglied zur Verfügung gestellt.

Der regelmäßige Austausch mit Rolf Pfeifer, Vorsitzender des Hauses, habe ihn letztlich bewogen, in den Vorstand zu gehen, so Lars Feddersen im Saal jener Einrichtung, der er nun noch enger verbunden ist.

„Ich habe mich ja bereit erklärt, sporadisch als Hausmeister zu agieren und gelegentlich Dinge in Ordnung zu bringen. Ich kenne das Haus genau, und da bot es sich an, im Vorstand mitzuarbeiten, als Leute gesucht wurden“, sagt der 55-Jährige.

Nicht immer einer Meinung

Es gab auch mal Entscheidungen des Vorstandes, mit denen er als Mieter nicht einverstanden war. Es habe letztlich aber ein guter Ton geherrscht, und der Vorstand um Rolf Pfeifer sei stets um Kompromisslösungen bemüht. Auch das habe ihn motiviert, im Vorstand mitzuwirken, so der Jündewatter.

Lars Feddersen vor dem Deutschen Haus Jündewatt Foto: kjt

  

Rolf Pfeifer sieht in der Mehrfachfunktion einen großen Gewinn, denn als gelernter Zimmerer und Kenner der Maurerbranche ist Lars Feddersen handwerklich der perfekte Mann. Als Mieter der Wohnung ist der momentane Flexjobber zudem stets vor Ort, kann bei Problemen ganz schnell helfen und sorgt mit seiner Anwesenheit obendrein für Schutz vor ungebetenen Gästen.

Deutsche Wurzeln

Obwohl Lars Feddersen nicht in der deutschen Minderheit verwurzelt ist, hat sein Engagement für eine Einrichtung der Volksgruppe durchaus Bezug.

„Ich habe als Sohn eines deutschen Vaters und einer dänischen Mutter in Bramstedtlund südlich der Grenze gelebt, habe eine dänische Schule besucht und bin im Konfirmationsalter dann mit meinen Eltern hierhergezogen“, berichtet der 55-Jährige. Mit hierher meint er Eggebek (Eggebæk) in unmittelbarer Nähe zu Jündewatt.

Lars Feddersen hat im Deutschen Haus Jündewatt eine Mehrfachfunktion. Foto: kjt

Vor rund 17 Jahren bezog er dann mit eigener Familie die Wohnung im Deutschen Haus, wo er mittlerweile allein lebt. Er fühle sich dort sehr wohl. „Es ist mein Zuhause“, sagt das frisch gewählte Vorstandsmitglied.

„Und um sein Zuhause kümmert man sich ja gern“, so Feddersen selbstlos. Dass er im Vorstand eine Befangenheitsrolle hat, wenn es um die Wohnung geht, dessen sei er sich bewusst. Er glaube allerdings nicht, dass es ein Problem wird. Man werde sicherlich konstruktiv über alles reden.

Seit mehr als 15 Jahren wohnt Lars Feddersen in der Mietwohnung im ersten Stock der Jündewatter Begegnungsstätte. Foto: kjt
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