Bildung
Für die Kinder und fürs Miteinander: Fortbildung mit Kopf und Kreativität
Fortbildung mit Kopf und Kreativität zum Wohle der Kinder
Fortbildung mit Kopf und Kreativität zum Wohle der Kinder

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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der drei deutschen Kindergärten im Raum Tingleff steckten bei einer halbjährigen Fortbildung die Köpfe zusammen, um das zwischenmenschliche Zusammenspiel in den Einrichtungen besser zu verstehen und noch besser zu machen. Es wurde nicht nur theoretisch „gepaukt“ und sich ausgetauscht, es wurde auch kreativ gearbeitet.
Das Agieren mal aus einer anderen Perspektive sehen. Den Kontakt zu meinem Gegenüber hinterfragen, ihm genauer zuhören, in ihn hineinhorchen, ihn verstehen und dabei das eigene Handeln reflektieren, um daraus wertvolle Schlüsse für einen empathischen Umgang zu ziehen.
Das ist grob zusammengefasst die Thematik, mit der sich die Belegschaft der drei Kindergärten im Bezirk Tingleff (Tingleff, Bülderup/Bylderup und Rapstedt/Ravsted) in den vergangenen Monaten bei einer Fortbildung auseinandergesetzt hat.
„Mentalisierung“ lautete der Oberbegriff des halbjährigen Kursus, der noch vor dem formalen Zusammenschluss mit den anderen Kindergärten der Kommune Apenrade (Aabenraa) geplant worden war.
Erkennen und Rückmeldung geben
Bei den Einheiten ging es dabei nicht nur um das Miteinander von Erwachsenen und Kindern, sondern auch um das Zusammenspiel zwischen den Erwachsenen.
„Im Mittelpunkt stand unter anderem die Feedback-Kultur der Kolleginnen und Kollegen“, berichtet Kerstin Hinrichsen, stellvertretende Gesamtleiterin der deutschen Kindergärten in der Kommune Apenrade (Aabenraa).

Das Thema Feedback, gemeint ist eine analytische Rückmeldung, war in drei Personengruppen unterteilt.
Interaktion von Mitarbeitenden und Kindern, von Mitarbeitenden untereinander sowie von Mitarbeitenden und Eltern waren laut Hinrichsen zentrale Arbeitsfelder der Fortbildung unter der Leitung eines Experten.
Erkenntnisse angewandt
Alle Teilnehmenden versuchten, die theoretischen Ansätze fortlaufend in den Kindergartenalltag einfließen zu lassen.
„Es gab konkrete Arbeitsaufgaben, die in der Praxis umgesetzt wurden. Alle waren bemüht, das Wissen beim Umgang mit den Kindern anzuwenden und das Agieren neu zu reflektieren“, so das Lob der Souchefin an den Mitarbeiterstab.
Hinrichsen war auch selbst dabei, und sie könne dem Erarbeiteten vieles abgewinnen. „Ich sehe das Feld ‚Mentalisierung’ als ein weiteres wichtiges Standbein unserer pädagogischen Arbeit“, so Hinrichsen.
Wichtige Ergänzung zur pädagogischen Ausrichtung
Das Fortbildungsthema ergänze die übergeordneten Ansätze „Positive Psychologie“ und „ICDP“ („International Child/Caregiver Development Program“) sehr gut, sagt Kerstin Hinrichsen. Letzteres fokussiert auf Strategien für ein besseres Zusammenspiel von Erwachsenen und Kindern.
Der gleichen Ansicht ist Maike Minor, die das Fortbildungsprojekt als Konsulentin im Deutschen Schul- und Sprachverein (DSSV) mitverfolgte und begleitete.
In einer Rückmeldung betont auch sie, dass die Mentalisierung „die anderen fachlichen Ansätzen im DSSV sehr gut ergänzt“.
Der Kursusverlauf mit externer und interner Supervision war nicht nur theoretisch. Eingebettet waren auch kreative und musische Momente.


Vor allem beim Abschluss der Fortbildung wurde es noch einmal kreativ-künstlerisch. Während der vergangenen Wochen entstand ein Gemeinschaftslied.
Kindergartenlied und Kunst
„Wir waren 3, jetzt sind wir 10 – und neue Wege wollen wir gehen“, trällerten die Kursteilnehmenden auf ihrem pädagogischen Abschlussabend, an dem Ergebnisse und Erkenntnisse zudem mit Keramikkunst, Bildern in Acryl und Collagen ausgedrückt wurden.

Beim Kunst schaffenden Miteinander konnte Gabriele Beismann, Erzieherin in Rapstedt, ihr Know-how einbringen, beim musikalischen Teil profitierte die Gruppe von den Fähigkeiten von Cathrine Gerlspeck, Erzieherin im Bülderuper Kindergarten.