Thronwechsel

Das neue Königspaar wurde zünftig mit drei Kanonenschüssen auf Kalö begrüßt

Das neue Königspaar wurde zünftig mit drei Kanonenschüssen auf Kalö begrüßt

Das neue Königspaar wurde mit drei Kanonenschüssen begrüßt

Apenrade/Aabenraa
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Um 15 Uhr wurde die Kanone für den ersten Schuss vorbereitet. Foto: Karin Riggelsen

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Die Kanoniere der Apenrader „Aurora“-Gilde mussten bis kurz vor Toresschluss zittern, ob ihre festliche Geste denn auch genehmigt werden würde. Kurz vor Büroschluss am Freitag ging der erhoffte Bescheid aus Holstebro dann per Mail ein.

„Alles klappte wie am Schnürchen. Wir haben das neue Königspaar mit einem dreifachen Salut aus unserer Kanone zünftig willkommen geheißen“, sagt Ervin Nissen, seines Zeichens Oberkanonier der Apenrader Kanonengilde „Aurora“. Drei Schüsse in Folge sind in Dänemark ein maritimes Zeichen der freundlichen Begrüßung.

Dass Ervin Nissen und seine Kollegen in der Kanonengilde am Sonntag um Punkt 15 Uhr den ersten Schuss lösen durften, war dabei lange in der Schwebe.

Zahlreiches Publikum verfolgte begeistert den Dreifach-Salut aus sicherer Entfernung. Foto: Karin Riggelsen

Überraschung zu Silvester

Königin Margrethe II. setzte die Mitglieder der Apenrader Kanonengilde „Aurora“ nämlich mächtig unter Druck, als sie in ihrer Neujahrsansprache 2023 dem dänischen Volk am 31. Dezember ankündigte, das „Zepter“ an ihren Sohn Frederik und dessen Frau Mary zu übergeben und dies schon am 14. Januar zu tun gedenke.

„Um auf Nummer sicher zu gehen, müssen wir spätestens vier bis fünf Wochen vor einem Einsatz den entsprechenden Antrag bei den Behörden stellen. So viel Vorlauf hatten wir ja diesmal nicht. Es musste also sehr viel schneller gehen“, erläutert der Oberkanonier das Problem.

Die Gestik sagt alles: Publikum, bitte jetzt Ohren zuhalten! Foto: Karin Riggelsen

Mehrfach nachgehakt

Die Kanonengilde hat deshalb auch mehrfach bei dem zuständigen Büro angerufen, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen und auf die Dringlichkeit hinzuweisen. „Zuletzt haben wir am Freitagvormittag angerufen. Da sagte man uns dann, dass uns die schriftliche Genehmigung noch am selben Tag zugehen würde. Tatsächlich haben wir die Bestätigung dann auch an dem Nachmittag erhalten“, erzählt Ervin Nissen und atmet allein bei dem Gedanken noch einmal tief durch.

Außer der Böllergenehmigung müssen auch die teilnehmenden Kanoniere geprüft und gutgeheißen werden. Das war allerdings kein so großes Problem, schließlich bestand das Kanonierteam aus erfahrenen Kräften.

Die Kanoniere bedankten sich artig beim johlenden Publikum. Foto: Karin Riggelsen

Rauf auf den Hügel

„Erst, wenn wir die schriftliche Genehmigung in den Händen halten, können wir aber so wirklich aktiv werden“, sagt der Oberkanonier. Nissen und seine Kameraden hatten deshalb am Sonnabend alle Hände voll zu tun, die schwere Kanone auf den Hügel von Kalö (Kalvø) zu ziehen. Von dort aus sollte der Salut schließlich geschossen werden.

Wem es draußen zu kalt oder zu laut war, konnte den Thronwechsel auf dem Großbildschirm im Badehotel verfolgen. Foto: Karin Riggelsen

Das angrenzende Badehotel hatte am Sonntag für die Stunden der Krönungszeremonie zu einem gemütlichen Kaffeetrinken mit Großbildschirm, besonderem Krönungskuchen und gutem Kaffee eingeladen.

„Das war richtig lecker“, lautet das Urteil des Oberkanoniers. Viele Gäste waren gekommen und wohnten auch dem festlichen Kanonensalut bei.

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Leitartikel

Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
„Roulette Royal“