Tourismus
Mehr Besucher für den Heerweg
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Der bestehende Verein wurde aufgelöst, aber kaum eine Stunde später wurde ein neuer gegründet, der für mehr Durchschlagskraft sorgen soll.
Seit mehreren Hundert Jahren gibt es den sogenannten Heerweg (Hærvejen), der von der deutsch-dänischen Grenze durch 15 Kommunen bis an die nördliche Spitze von Jütland führt. Früher war es ein wichtiger Transportweg. Heute gilt er als Geheimtipp für Wanderer und Radwanderer. Doch das soll sich ändern.
15 Kommunen unter einem Vereinsdach
Die Route durch die abwechslungsreiche dänische Landschaft soll touristisch erschlossen werden. Dafür wurde vor fünf Jahren der Verein „Foreningen Udvikling Hærvejen" gegründet, an dem sich die Kommunen beteiligten, durch die der Weg führt. Der Verein wurde am Dienstag aufgelöst und nur eine Stunde später, unter demselben Namen, neu gegründet. Dass es für die Kommune sinnvoll sei, sich weiterhin zu beteiligen, hatte Thomas Andresen schon bei der jüngsten Stadtratssitzung angekündigt.
„Der erste Verein wurde geschaffen, um die Vorarbeit für den neuen Verein zu leisten", erklärt der Apenrader Bürgermeister Thomas Andresen. Er ist bei der Gründung in den Vorstand gewählt worden. Zuerst sollten alle Kommunen, die am Heerweg liegen, zusammengebracht werden. Das ist gelungen.
Es war zu erkennen, dass das Projekt Zustimmung bei allen Kommunen fand und so bereit war, einen weiteren Schritt zu machen.
Thomas Andresen, Apenrader Bürgermeister und Vorstandsmitglied (Udvikling Hærvejen)
„Es war zu erkennen, dass das Projekt Zustimmung bei allen Kommunen fand und so bereit war, einen weiteren Schritt zu machen", so Andresen, der die kommunenübergreifende Arbeit als einzigartig in ganz Dänemark nennt.
Auf kommunale Attraktionen aufmerksam machen
„Nun können wir gemeinsam dafür sorgen, dass die touristischen Möglichkeiten, die der Heerweg bietet, voll ausgeschöpft werden können", sagt der Apenrader Bürgermeister. So soll auf die unterschiedlichen Übernachtungsmöglichkeiten aufmerksam gemacht werden. Zudem soll auf Wanderwege, die es in den einzelnen Kommunen gibt, hingewiesen werden. Dazu gehört in Nordschleswig unter anderem der „Gendarmsti", der auf dänischer Seite von Krusau (Kruså) entlang der Flensburger Förde nach Alsen (Als) führt.
„Wir haben hier ein großes Potenzial, das bisher nur in kleinem Maße ausgenutzt wurde", erklärt der Apenrader Bürgermeister. So solle unter anderem das Fröslev-Lager, das aus dem Zweiten Weltkrieg stammt, mit in das Heerweg-Projekt eingearbeitet werden, berichtet Thomas Andresen. Neben den Natur-Sehenswürdigkeiten sieht der Plan vor, auch kulturelle Angebote in das Programm aufzunehmen.
Zusammenarbeit über die Grenze hinweg
Der Bürgermeister der Grenzkommune will zudem den Brückenschluss nach Schleswig-Holstein initiieren. „In Verbindung mit dem Ochsenweg bekommen wir ein grenzüberschreitendes Projekt, das wir so auch über die Grenze hinweg touristisch für die Region nutzen können", glaubt er. Dieser Aufgabe wolle er sich, neben den anderen Aufgaben, die ihn im Vereinsvorstand erwarten, widmen.
Die Nordea-Stiftung zeigte schon Interesse an dem Tourismusprojekt und hat angekündigt, einen dreistelligen Millionenbetrag zu investieren, um „der Route einen großen Qualitätszuwachs zu sichern", wie es von dort heißt.