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Nahe der Grenze sind sie schon da – wann kommen die Störche?

Nahe der Grenze sind sie schon da – wann kommen die Störche?

Vor der Grenze schon da – wann kommen die Störche?

Schmedagger/Smedager
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In Eggebek südlich der Grenze sind die Störche angekommen. Foto: kjt

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In Deutschland tauchen sie bereits in großer Zahl auf, und auch kurz vor der Grenze zu Dänemark sind die ersten Störche nach dem Winteraufenthalt im Süden angekommen. Der dänische Storchenverein blickt der neuen Saison verheißungsvoll entgegen.

Schon vor einigen Wochen ist der Storch in Eggebek (Eggebæk) bei Tarp angekommen und ist mittlerweile mit dem Partner bzw. der Partnerin vereint – keine 30 Kilometer Luftlinie von Dänemark entfernt.

Die Eggebeker Störche sind gewissermaßen die Vorboten für die Storch-Zuwanderung in Dänemark. Dort ist die Vorfreude auf den symbolträchtigen Vogel groß, die Willkommenskultur nach wie vor sehr ausgeprägt.

Behausungen klargemacht

Der Storchenverein „storkene.dk“ hat in Kooperation mit Grundeigentümern schon mal buchstäblich das Nest für den großen, langbeinigen Vogel bereitet.

26 Behausungen in luftiger Höhe sind in jüngster Zeit hergerichtet worden, darunter wieder viele im südlichen Nordschleswig. Darunter gehört auch das bekannte und legendäre TV-Nest von Schmedagger, wo der Regionalsender in Zusammenarbeit mit dem Storchenverein und dem Grundeigentümer Benny Appel Webkameras samt Mikrofon angebracht. Das Treiben im Nest kann rund um die Uhr übers Internet verfolgt werden.

Bislang sind in Dänemark 26 Nester für den Storch hergerichtet worden. Es sollen noch etliche hinzukommen. Foto: storkene.dk/Facebook

Das Herrichten der 26 Nester ist noch nicht das Ende der Fahnenstange.

„Es werden noch weitere dazukommen, sodass es am Ende  zwischen 70 und 80 sein werden“, berichtete Storchenvereinsvorsitzender Jess Frederiksen dem „Nordschleswiger“ am Freitagmorgen über die Freisprechanlage seines Autos.

Frederiksen war gerade auf dem Weg von seinem Wohnsitz auf Seeland nach Nordschleswig, „um mich mit den dortigen Storchbetreuerinnen und -betreuern (storkeværter) zu treffen und über die bevorstehende Saison zu sprechen. „Uns ist sehr daran gelegen, uns mit den vielen Ehrenamtlichen im ganzen Land auszutauschen, die sich um die Nester und die Störche kümmern. Wir möchten ein Netzwerk aufbauen, mit dem Ziel, dass sich die Storchwirtinnen und -wirte auch untereinander austauschen“, so Jess Frederiksen.

Im schleswig-holsteinischen Eggebek hat sich das Storchenpaar bereits für die Familiengründung eingerichtet. Foto: kjt

Optimismus

Die Ausgangslage für die Wiederkehr und für weitere Ankünfte von Störchen in Dänemark sei angesichts des Zuzuges in Deutschland verheißungsvoll. Im vergangenen Jahr registrierte der Verein landesweit zehn brütende Storchenpaare, die meisten davon hielten sich in Nordschleswig auf.

Karte mit den Standorten in Dänemark, wo sich in der Brutsaison 2023 Störche aufhielten. Foto: storkene.dk/Google Maps

„In Niedersachsen ist die Population auf Rekordniveau und auch in Baden-Württemberg und in Schleswig-Holstein ist die Zahl der Störche steigend. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Störche auf der Suche nach neuem Lebensraum weiter nach Dänemark ziehen“, so Frederiksen.

Genau darauf bereite man sich in Abstimmung mit den vielen Storchwirten und -wirtinnen vor. Man spreche das Füttern und all das ab, worauf es zu achten gilt, damit sich Störche ansiedeln und damit die Brutsaison erfolgreich wird.

Es bleibe aber nach wie vor auch das Ziel, immer weniger Einfluss zu nehmen und allen voran das Zufüttern einzustellen.

Möglichst wenig Einflussnahme

„Das ist mittlerweile eines unserer wichtigsten Arbeitsfelder. Wir wollen, dass die Störche in Dänemark ein ganz natürliches Dasein haben. Es sind in der jüngsten Vergangenheit viele Tümpel und Naturflächen geschaffen worden, wo Störche Nahrung finden können“, so der Vorsitzende.

Jess Frederiksen blickt der neuen Storchsaison optimistisch entgegen (Archivfoto). Foto: storkene.dk

Man setze darauf, dass das fortgesetzt wird, und man am Ende herauskomme aus dem übermäßigen Zutun des Menschen, so Frederiksen.

Das bedeutet zugleich, dass es Grenzen für die Anzahl von Störchen in Dänemark gibt. Der Lebensraum ist irgendwann ausgeschöpft. Dass alle dänischen Nester oder annähernd so viele bezogen werden, sei unrealistisch, so Frederiksen. Das müsse man sich bei aller Begeisterung über ankommende Störche vor Augen halten.

Ein paar mehr als die zehn Paar im vergangenen Jahr dürfe und könne es aber ruhig sein.

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