Natur und Umwelt

Revierkämpfe und Partnerklau: Turbulenzen bei den Störchen

Revierkämpfe und Partnerklau: Turbulenzen bei den Störchen

Revierkämpfe und Partnerklau: Turbulenzen bei den Störchen

Tingleff/Tinglev
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Das Storchennest in Renz ist zur Freude der Ortsansässigen und Storchenfans von nah und fern bezogen worden. Foto: Nils Baum

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Streit um die Nester und um feste Partner: Bei Störchen im Großraum Tingleff geht es zurzeit drunter und drüber. Der Storchenverein sieht es gelassen und räumt mit einem Mythos auf.

Störche genießen den Ruf, treu zu sein. So manche tun sich Jahr für Jahr mit demselben Partner oder derselben Partnerin zusammen, um nach der Paarung Junge großzuziehen. Es gibt aber auch oft Ausnahmen. Das zeigt sich im Augenblick in den Nestern im Raum Tingleff.

„Störche gelten gemeinhin als monogam. So genau nehmen sie es aber nicht immer. Sie sind in erster Linie einem Gebiet treu. Das bestätigen uns auch unsere Kollegen in Schleswig-Holstein, wo jedes Frühjahr viele Störche ankommen“, erwähnt Jess Frederiksen, Vorsitzender des dänischen Storchenvereins „storkene.dk“.

Untreuer Clyde

Im TV-Storchennest von Schmedagger schien alles seinen natürlichen Gang zu nehmen, als Vorjahresstorch Clyde auftauchte. Er bildete im vergangenen Jahr mit Connie ein Paar. Doch dann das: Clyde wich in ein Nest in Jeising (Jejsing) aus und hat laut „storkene.dk“ dort mit einem anderen Weibchen angebändelt. In Schmedagger landeten zwischenzeitig andere Störche, so richtig niedergelassen hat sich offenbar aber noch keiner.

Der Storchenverein und die Storchenfangemeinde sind gespannt, wie es dort und in den anderen Nestern weitergeht. In Jeising genießen eigentlich Alfred und die einst in Schmedagger (Smedager) ansässige Annika Gewohnheitsrecht. Kehren sie nach Jeising zurück, ist Zoff vorprogrammiert.

Der Hausfrieden ist auch im Nest von Renz (Rens) gestört. Peter nahm die Behausung aus dem Vorjahr in Anspruch, und wenig später stieß seine Petra dazu. Beide scheinen es mit der Treue genauer zu nehmen.  Ruhig blieb es indes nicht. Fremde Störche wollten sich im Nest breit machen und es kam zu Revierkämpfen.

Rückkehr auch in Brauderup

Adebars sind auch im Nest in Terkelsbüll (Terkelsbøl) gesehen worden, und spannend bleibt zudem, ob die Behausung in Brauderup (Broderup) bei der Familie Jacobsen wie im Vorjahr bezogen wird.

Die frisch eingetroffene Rückmeldung: Auch hier ist ein Storch angekommen. Ob es das Männchen oder Weibchen aus dem Vorjahr ist, konnte Frederiksen noch nicht sagen. 

Im vergangenen Jahr waren acht Storchenpaare in Dänemark zu Gast. Es dürfen gern mehr sein, so der Ansatz der Fangemeinde.

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