Geschichte
Auszeichnung für Jazzalbum über die Weißen Busse
Auszeichnung für Jazzalbum über die Weißen Busse
Auszeichnung für Jazzalbum über die Weißen Busse
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Der „NDR“ hat Benjamin Koppels Werk über die Rettungsaktion der Weißen Busse zum Jazzalbum des Jahres erkoren. Der Komponist will an die Aktion erinnern, bei der dänische und norwegische Gefangene aus den Konzentrationslagern geholt wurden.
Benjamin Koppel hat sein Werk „White Buses“ bereits im November im Fröslevlager aufgeführt. Jetzt hat es der „Norddeutsche Rundfunk“ („NDR“) zum Jazzalbum des Jahres 2023 erkoren.
„‚White Buses‘ ist ein wichtiges, mutiges Album mit ergreifend gespielten Jazzkompositionen und inspirierender Botschaft“, heißt es in der Begründung.
Der Komponist und Saxofonist selbst ist offenkundig begeistert über die Auszeichnung. „Hurra, Hurra!“, schreibt er auf Facebook.
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges startete das schwedische Rote Kreuz mit Initiator Graf Folke Bernadotte eine Rettung dänischer und norwegischer Gefangener aus deutschen Konzentrationslagern. Man befürchtete, dass viele wegen des nahenden Kriegsendes Opfer von Massenerschießungen werden würden.
Etwa 20.000 Menschen wurden mit Bussen in Rot-Kreuz-Farben – später „Weiße Busse“ genannt – aus deutschen KZs zurück nach Skandinavien gebracht. Zwischenstopps machten die Busse seinerzeit am Fröslevlager.
„Ausgehend von Zeitzeugenberichten, die auf Dänisch zitiert und von der amerikanischen Sängerin Thana Alexa übersetzt werden, vertont Koppel die Stimmung der Rettungsaktion in allen Phasen: Vorbereitung, das Leben im Lager, die Ankunft der Busse, der Transport – und schließlich das Willkommen zu Hause“, so der „NDR“ weiter.
Die skandinavischen Gefangenen wurden aus unterschiedlichen Lagern zunächst ins Lager Neuengamme in Hamburg gebracht. Bernadotte hatte die Befreiung mit SS-Reichsführer Heinrich Himmler ausgehandelt.
Linienbusse und Fischtransporter wurden weiß angestrichen und mit dem Roten Kreuz versehen. Dänische Polizisten und Grenzgendarmen, dänische und norwegische Widerstandskämpfer und auch jüdische KZ-Gefangene wurden von ihnen in Sicherheit gebracht.
„Koppel und seine exquisite Band mit amerikanischen Jazzgrößen wie Uri Caine, Antonio Sanchez und Thana Alexa, Scott Colley und dem Cellisten Henrik Dam Thomsen beweisen einmal mehr, dass Jazz die gesellschaftlich relevante Musikform ist, die solche Geschichten aufgreifen und transformieren kann“, heißt es in der Begründung für die Wahl des Albums.
