Natur

„Fliegender Sommer“: Ein Netze-Meer überspinnt die Felder

„Fliegender Sommer“: Ein Netze-Meer überspinnt die Felder

„Fliegender Sommer“: Ein Netze-Meer überspinnt die Felder

Apenrade/Aabenraa
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Wie ein Wellenmeer präsentierte sich ein Feld nahe Apenrade im Sonnenlicht unserer Fotografin. Foto: Karin Riggelsen

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Das Phänomen ist hunderten Spinnen zuzuschreiben. Wie genau das „Meer“ entsteht, das derzeit auch auf Feldern der Kommune Apenrade zu sehen ist, erklärt eine Fachfrau der Naturbehörde.

Als unsere Fotografin Karin Riggelsen an einem frisch gepflügten Acker bei Ostersottrup (Øster Sottrup) vorbeifuhr, traute sie ihren Augen nicht: Wie ein wellengekröntes Meer zeigte sich das Feld in der Sonne.

Die leidenschaftliche Fotografin fackelte nicht lange, zückte ihre Kamera und schoss ein Foto von dem Phänomen und machte auch ein kleines Video davon. Weil sie wissen wollte, wer oder was sich dahinter versteckt, postete sie das Video auf Facebook und fragte dort nach Hilfe.



Die Antwort auf ihre Frage bekam sie dort von Trine Sørensen. Sørensen ist Naturführerin bei der Apenader Kommune. Sie schrieb Karin Riggelsen unter anderem:

„Das Phänomen nennt sich ,Fliegender Sommer‘. Während sich die Spinnen zu Hunderten vom Wind über den Acker wehen lassen, spinnen sie einen Faden, der sich über den Erdboden legt. Dabei entsteht ein riesiges Netz, das sich wie ein silberner, wogender Teppich über die Ackerfurchen legt. Ein sehr schöner Anblick“, schrieb sie.

Wie eine silberne Decke legen sich die Spinnenfäden über den Acker. Foto: Karin Riggelsen

Viele Spinnenjunge

Die Natur-Zeitschrift „Illustreret Videnskab“ schreibt allerdings, dass der „Fliegende Sommer“ (Flying Summer) normalerweise, wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, im Sommer auftritt. Das Phänomen zeugt von viel Spinnen-Nachwuchs, denn es sind die neu geschlüpften Spinnen, die vom höchsten Standpunkt in der Nähe ihres Schlupfortes aus ihren Faden mit dem Wind tragen lassen, um sich dann, ebenfalls vom Wind geweht, an weiter entfernte Orte tragen zu lassen. 

Keine Rivalen werden

Damit nicht alle Jungspinnen an einem Ort verweilen und zu Fressrivalen werden, lassen sie sich vom Wind über ein größeres Gebiet verstreuen, heißt es in der Zeitschrift.

Vor vielen Jahren wurde das silbrige Netz über den Äckern auch mit Außerirdischen in Verbindung gebracht. Im Mittelalter wurde das Phänomen „Engelshaar“ genannt und als Vorzeichen für ein Unglück betrachtet.

 

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