Sonderfonds

Apenrade setzt 13,3 Millionen Kronen für Klimaziele ab

Apenrade setzt 13,3 Millionen Kronen für Klimaziele ab

Apenrade setzt 13,3 Millionen Kronen für Klimaziele ab

Dirk Thöming
Apenrade/Aabenraa
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Unter anderem die Heimwehr und das Technische Hilfswerk, Beredskabsstyrelsen, versuchten im Januar dem Hochwasser im Hafen von Hadersleben nach einer Sturmflut Herr zu werden. Steigende Wasserstände werden im Zuge des Klimawandels in Zukunft generell erwartet. Foto: Karin Riggelsen

Mit einem einmaligen Millionen-Betrag will Apenrade dem Klimaschutz in der Kommune auf die Sprünge helfen. Alle Fachbereiche sollen bis zum Herbst über die Verwendung der Mittel beraten.

Gute Ideen sind jetzt in der Apenrader Verwaltung gefragt. Denn der Wirtschaftsausschuss der Ratsversammlung hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, im Haushaltsjahr 2020 ganze 13,3 Millionen Kronen für die Erreichung der UN-Klimaziele einzusetzen.

„Im Finanzjahr 2018 gab es geringere Ausgaben als vorhergesehen. Die Ratsversammlung hat jetzt beschlossen, diese Mittel wieder einzusetzen“, sagt Søren Lorenzen, der bei der Kommune als Kämmerer (Stabsdirektør) für die Erstellung des Budgets zuständig ist.

„Es handelt sich um eine ganz beträchtliche Summe, die in einem Fonds gesammelt ist. Dies ist eine ganz einmalige Angelegenheit“, so Lorenzen.

Bürgermeister Thomas Andresen (Venstre) erläutert dazu, dass sämtliche Fachbereiche jetzt darüber beraten werden, was sie zur Erreichung der UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung – darunter auch das Ziel des Klimaschutzes – beitragen können.

„Im Herbst sollen die einzelnen Vorschläge präsentiert werden. Dann wird die Ratsversammlung darüber entscheiden, wie die Gelder zu verteilen sind“, sagt der Bürgermeister.

Ganz oben auf der Themenliste

Die Klima-Debatte sei für die Dänen unbedingt ein aktuelles Thema.

„Im Wahlkampf ist der Klimaschutz auf der Liste der wichtigen Themen ganz nach oben gerückt“, sagt Thomas Andresen.

Die Kommune unterscheidet zwischen aktivem und passivem Klimaschutz. Passiver Klimaschutz, „Klimasicherung“, wäre etwa eine Vorbeugung gegen Überschwemmung durch Hochwasser. Als Beispiele für mögliche aktive Maßnahmen nennt der Bürgermeister Müllvermeidung an Schulen oder etwa eine Anschaffung von Hybrid-Autos für den kommunalen Pflegedienst. Im Fachbereich Wachstum und Entwicklung, Vækst og Udvikling, könne über die Anschaffung von (Bio-)gasbetriebenen Lkw gesprochen werden.

Abläufe optimieren

Für die Verwendung der Mittel ist offenbar ein breiter Rahmen vorgesehen, denn auch der geplante Aufbau des 5G-Mobilfunknetzes in der Kommune lässt sich laut Thomas Andresen mit Klimaschutz-Zielen verbinden.

„Die genauere Planung von Transportabläufen mithilfe der neuen Technologie wird helfen, unnötigen CO-Ausstoß zu vermeiden“, nennt er als Beispiel.

Auch der Kämmerer sieht „reiche Möglichkeiten“ für die Verwendung der Mittel.

„Es geht um Energie-Verbesserungen in der Kommune und andere Nachhaltigkeits-Ziele, die in der UN-Liste der Weltziele aufgeführt sind. Sowohl Entwicklungsprojekte als auch konkrete Investitionen kommen in Frage“, so Søren Lorenzen.

Die 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung

Auf der UN-Klimakonferenz in Rio 2012 beschlossen die UN-Mitgliedsstaaten die Entwicklung einer Liste von Zielen für nachhaltige Entwicklung.
2015 wurden die Ziele, die 15 Jahre lang gültig sein sollen, dann beschlossen. Der offizielle deutsche Titel lautet „Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“.
Das erste Ziel ist die Abschaffung der Armut in der Welt (No Poverty), 2. Kein Hunger, 3. Gute Gesundheit und Wohlbefinden, 4. Qualitative Ausbildung, 5. Geschlechter-Gleichberechtigung, 6. Sauberes Wasser und Sanitäranlagen. Weitere Ziele beschäftigen sich u. a. mit der Reinhaltung der Umwelt, Gewässerschutz, Klimaschutz, mehr sozialer Gerechtigkeit und Frieden.

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