Kulturkommentar

„Zelten im rekordnassen Juli: eine Frage der Technik“

Zelten im rekordnassen Juli: eine Frage der Technik

Zelten im rekordnassen Juli: eine Frage der Technik

Apenrade/Aabenraa
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In der Kommune Sonderburg (Sønderborg) lag der Niederschlag im Juli bei 138,6 Milimetern. Üblich sind in diesem Monat durchschnittlich 69 Millimeter. Diese Zeit verbrachte „Nordschleswiger“-Mitarbeiterin Hannah Dobiaschowski mit ihrer Familie auf einem Campingplatz auf Broacker Land (Broager Land). Sie verrät, wie man sich damit arrangieren kann.

Wärmflasche, Wollsocken und Glühwein statt Bikini, Flipflops und Bier – das wäre die ideale Packliste für den diesjährigen Sommerurlaub gewesen. Schließlich war der Juli der regenreichste seit Wetteraufzeichnung und daher auch nicht sonderlich warm.

Aber wir haben unsere dreiwöchigen Ferien trotzdem auf Gammelmark Strandcamping verbracht. Im Zelt.

Dass es trotz Regens ein gutes Erlebnis werden kann, ist eine Frage der Technik. Das gilt zuerst für die Ausrüstung. Zwar hat uns vom Regen nur ein Baumwollstoff getrennt, aber wir haben festgestellt, dass unser Zeltanhänger der Marke Camp-Let dicht ist. Es hat nie durchgeregnet, dänischer Wertarbeit aus Gramm (Gram) sei Dank.

Und dann kommt es darauf an, wie man sich verhält. Wohnt man drei Wochen in einem Zelt, ist man mehr oder weniger die ganze Zeit draußen. Man stellt fest, dass es gar nicht durchgehend regnet. Es gab nur wenige Tage mit Dauerregen. Ich würde die Großwetterlage als schauerlich beschreiben, denn es kam ein Schauer nach dem anderen. Dazwischen herrlicher Sonnenschein.

Im Zelt ist es bei Regen ganz gemütlich. Foto: Hdo

Folgendes Vorgehen hat sich als erfolgreich erwiesen: einen Liegestuhl im Windschatten installieren, den man sofort aufsucht, wenn die Sonne durchkommt. Mit einem Schlafsack zum Einwickeln, wenn eine dicke Wolke die Sonne verdeckt. Kommt ein Regenschauer, schnappt man sich seine Sachen und rennt ins Zelt. Und zurück, wenn die Sonne wieder scheint.

Verspricht die Wettervorhersage eine größere Regenpause, geht es mit den Kindern zum Pool oder ans Wasser, und zwar sofort, denn ein Später gibt es nicht.

Mit dieser Methode habe ich jeden einzelnen Sonnenstrahl mitgenommen, den der Juli zu bieten hatte, und jedes bisschen Wärme abbekommen.

Apropos Wärme. Eine Wärmflasche hat uns tatsächlich gute Dienste erwiesen, besonders nachts, aber ich habe dennoch die Sandalen den Wollsocken vorgezogen, aus Trotz. Schließlich ist Juli Hochsommer, Kälte hin oder her. Man hätte mit meinen Füßen zwischendurch Bier kühlen können.

Trotzdem wollte am Ende der Ferien keiner von uns nach Hause. Das Leben im Zelt ist entschleunigt und übersichtlich, niemand hat Verpflichtungen, und die Kinder finden es auf dem Hüpfkissen im Regen besonders toll. 

Wer jetzt denkt, dass mir der Campingurlaub im Herbstwetter absolut nichts ausgemacht hat und ich völlig entspannt dem Trommeln des Regens aufs Zeltdach gelauscht habe, kann ja mal meinen Mann fragen, welche Auswüchse der schlechten Laune ein verregneter Sommer bei mir verursachen kann.

Am Schluss noch mein Pro-Tipp für einen verregneten dänischen Sommer: Fahr nach Frankreich.

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