Bauvorhaben

Kein neuer B-Plan: Lidl könnte am Hafermarkt schnell bauen

Kein neuer B-Plan: Lidl könnte am Hafermarkt schnell bauen

Kein neuer B-Plan: Lidl könnte am Hafermarkt schnell bauen

Julian Heldt, shz.de
Flensburg
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Der Gebäudekomplex Hafermarkt 3-7 steht fast vollständig leer. Foto: Michael Staudt

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Die Verwaltung wurde jedoch beauftragt, mit dem Discounter in einigen Punkten nachzuverhandeln.

Am Ende hing alles an dem Grünen-Politiker Stefan Thomsen. Als der Planungsausschuss vor zwei Wochen mit neun zu acht Stimmen die Verwaltung beauftragte, einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan für den Hafermarkt vorzulegen, war er nicht dabei. 


Anders am Dienstag: Hier stimmte Thomsen gemeinsam mit CDU, SPD, FDP und WiF gegen den Bebauungsplan. Für den Aufstellungsbeschluss gab es durch das nun uneinheitliche Abstimmungsverhalten der Grünen keine Mehrheit mehr. 

 

Der Discounter Lidl dürfte dies mit Freude zur Kenntnis nehmen. Er will den heruntergekommenen Gebäudekomplex am Hafermarkt 3-7 abreißen und neu bauen. Neben einem Lidl-Markt, einem Drogeriegeschäft und einem Bäcker sollen insgesamt 37 Wohneinheiten entstehen. 

Ein neuer Bebauungsplan hätte den Discounter unter anderem verpflichtet, mindestens 30 Prozent geförderten Wohnungsbau entstehen zu lassen. Da es sehr wahrscheinlich auch in der Ratsversammlung in der kommenden Woche keine Mehrheit für den Aufstellungsbeschluss gibt, fällt diese Vorgabe weg. 

Lidl hat der Stadt Flensburg angeboten, 15 Prozent der neuen Wohnungen für 5,75 Euro pro Quadratmeter zu vermieten. 

Ein B-Plan existiert bereits 

Der Planungsausschuss stimmte schließlich mehrheitlich für einen Antrag von CDU, SPD, FDP und WiF: Die Verwaltung wurde beauftragt, mit Lidl noch einmal in Nachverhandlungen zu gehen. „Der Anteil an preisreduzierten Wohnungen sollte erhöht werden“, heißt es in dem Beschluss. Die Fassadengestaltung zur Angelburger Straße und zur Johannisstraße müsse so überarbeitet werden, dass „mindestens ein positives Votum des Gestaltungsbeirats erreicht werde“. 

Jörg Pepmeyer (Bündnis Solidarische Stadt) bezeichnete den Antrag der vier Ratsfraktionen als „wachsweich“. Frank Hamann (Die Linke) betonte ebenfalls: „Für uns ist Lidl kein wünschenswerter Verhandlungspartner. Da müssen konkrete Festsetzungen her.“ 

SPD-Ratsherr Axel Kohrt und Stadtplanerin Claudia Takla Zehrfeld verwiesen dagegen auf einen Bebauungsplan aus dem Jahr 2010, auf dessen Grundlage Lidl seine Planungen am Hafermarkt bereits jetzt umsetzen könnte. 

 

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