Erneuerbare Energien

Investoren wollen 138 Meter hohe Windräder bauen

Investoren wollen 138 Meter hohe Windräder bauen

Investoren wollen 138 Meter hohe Windräder bauen

Markus Süphke/shz.de
Börm
Zuletzt aktualisiert um:
10.000 bis 12.000 Haushalte könnten mit dem Strom versorgt werden, der in dem neuen Windpark erzeugt werden soll (Symbolfoto). Foto: Brigitta Lassen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Rund 100 Teilnehmer informierten sich auf einer Einwohnerversammlung über den aktuellen Stand der Planung. Mit einer Genehmigung des Projekts wird Anfang 2022 gerechnet.

In Börm und Klein Bennebek ist ein neuer Windpark geplant. Rund 100 Personen nahmen jetzt die Gelegenheit wahr, sich bei einer Einwohnerversammlung auf dem Börmer Sportplatz über den aktuellen Stand der Planung zu informieren. 

Anlagen sollen 138 Meter hoch sein 

Auf der Grundlage des Regionalplanes des Landes Schleswig-Holstein wollen die „Windenergie Börm GmbH & Co. KG“ mit vier Anlagen auf Börmer sowie die „Reon AG“ aus Worpswede mit neun Anlagen auf Klein Bennebeker Gemeindegebiet einen gemeinsamen Windpark errichten.

 

Bürgermeister Hans-Peter von Lanken (rechts) begrüßt die Gäste auf dem Sportplatz, links Projektplaner Arne Henn, im Hintergrund sitzend Betreiber Landwirt Achim Schoof. Foto: Markus Süphke

Bei einer Höhe von 138 Metern und einem Rotordurchmesser von bis zu 138 Metern haben wir die Planung immer auf die genaue Einhaltung der gesetzlichen Auflagen ausgerichtet“, erklärt Arne Henn. Er plant das Projekt für den Börmer Landwirt Achim Schoof und zwei weitere Investoren auf Börmer Seite. 

Windpark bekommt eigenes Umspannwerk 

 

Gebaut werden sollen Anlagen des Herstellers „Enercon“. „Sie wurden ausgewählt, da sie die aktuell besten Werte zur Dämmung des Schallpegels erreichen“, so der Planer weiter. Eingespeist werden sollen die erzeugbaren 54 Megawatt in das Netz der „SH Netz AG“. Dazu wird im Windpark ein eigenes Umspannwerk errichtet. 

Ein Windrad wird zur Bürgerwindanlage 

10.000 bis 12.000 Haushalte könnten mit dem erzeugten Strom versorgt werden. „Die Windenergie Börm stellt eine Anlage schlüsselfertig als Bürgerwindanlage bereit“, so das Angebot von Achim Schoof an die Bevölkerung. Das bedeutet: Die Bürger können sich finanziell beteiligen und werden dafür an den Erträgen beteiligt. Genaue Details wurden auf der Versammlung noch nicht genannt. 

 

Zudem erhält die Gemeinde eine Vergütung von 0,2 Cent je erzeugter Kilowattstunde. Dies bedeutet Einnahmen von rund 9200 Euro im Jahr pro Anlage. 

Ausgleichspflanzungen für gefällte Knicks 

Nach dem Informationsteil beschäftigten sich die Fragen der Besucher zum großen Teil mit der Einhaltung der gesetzlichen Auflagen und mit für den Eingriff in die Natur zu leistenden Ausgleichsmaßnahmen. 1300 Meter Knick sollen für das Projekt gefällt werden. Dafür müssen an anderer Stelle 2600 Meter neuer Knick gepflanzt werden. 

 

Eine Million Euro Ersatzgeld fließen für den Eingriff in das Landschaftsbild direkt in die Region. Achim Schoof sucht dafür derzeit Orte im Börmer Umfeld, die als Ausgleichsfläche geeignet sind. Weiterhin müssen die Betreiber 260.000 sogenannte „Ökopunkte“ kaufen, die mangels eigener Flächen vor Ort andernorts für den Ausgleich von Eingriffen in die Natur sorgen. 

Nach Abschluss des Beteiligungsverfahrens und sobald alle benötigten Gutachten vorliegen, wird Anfang 2022 mit der Erteilung einer Genehmigung gerechnet. Bis die erste Anlage Strom liefert, wird es wohl knapp zwei weitere Jahre dauern.

Mehr lesen