150 Quadratmeter zusätzliche Fläche stehen den Kunden von ID Sievers seit Kurzem zur Verfügung. Seit Ende 2019 die Bäckerei Meesenburg geschlossen hat, stand der vordere Teil des Gebäudes Stadtweg 29 frei. Im hinteren Teil hatte das Modegeschäft bereits seit 2009 rund 1200 Quadratmeter Fläche genutzt. Insgesamt stehen bei ID Sievers nun 3750 Quadratmeter zur Verfügung.

Erweiterungen in der Corona-Krise. Auf den ersten Blick ein ungewöhnlicher Schritt in einer Zeit, in der in anderen Orten viele Selbstständige in Schieflage geraten sind und einige sogar Insolvenz anmelden mussten. Aber: „Wir sehen Potenzial in Schleswig“, sagt Geschäftsführer Klaus-Peter Jeß. „Wir sehen, dass man vom Tourismus profitieren kann.“ Das sei auch gerade in der Corona-Krise der Fall 

Man könne ein Geschäft nur erhalten, wenn man erweitere und sich an neue Gegebenheiten anpasse, so der ID-Sievers-Chef weiter. „Wir glauben, dass es künftig gut angenommen wird.“

ID Sievers wächst zum dritten Mal

Es ist bereits die dritte Erweiterung, die das Modegeschäft in Schleswig vorgenommen hat. Los ging es im Jahr 1978 mit gut der Hälfte der heutigen Größe: Im Stadtweg 35 bis 37, in den Räumen des ehemaligen Möbelhauses Steinhagen, entstand auf 1800 Quadratmetern ein Textilhaus. Schon vier Jahre später kamen rund 600 Quadratmeter dazu: Im Stadtweg 31 übernahm ID Sievers die Räume vom Herrenausstatter J. Clausen.

Von 2001 bis 2009 war die Sportabteilung im Schlei-Center

Diese verschiedenen Einheiten wurden 1994 im Zuge eines Umbaus zusammengefügt. 15 Jahre verstrichen, bevor 2009 im Stadtweg 29 ein Neubau entstand, von dem der hintere, etwa 1200 Quadratmeter große Teil als weitere Fläche für das Bekleidungsgeschäft genutzt wurden.

Seit 1982 gibt es mit Intersport ID Sievers auch eine Sportabteilung. Diese zog 2001 aus Platzgründen ins Schlei-Center, kehrte aber 2009 bereits in den Stadtweg zurück.

Aus einer Bäckerei wird ein Modegeschäft

Nun nutzt das Modehaus also auch den vorderen Teil des Gebäudes Stadtweg 29. Aber wie macht man aus einer Verkaufsstelle einer Bäckerei ein Modegeschäft? „Wir haben die Räume komplett entkernt“, berichtet Jeß. Ein großer Verkaufstreten und Toiletten mussten weichen. Wie im restlichen Teil des Geschäfts sollte vom Eingang aus in Blick auf die obere Etage möglich sein. Dafür wurden von dieser etwa 20 Quadratmeter rausgeschnitten. Zudem mussten Brandschutzvorkehrungen getroffen werden. Ein Durchbruch wurde geschaffen und ein großes Brandschutztor eingesetzt. Bis das aber in den Stadtweg transportiert wurde, dauerte es, da einzelne Artikel nicht geliefert werden konnten.

Zudem verzögerte Corona die Arbeiten: Anfang 2020 begann der Umbau. Im ersten Lockdown ruhte die Baustelle, erst danach konnten die Handwerker so richtig loslegen. Als zum zweiten Mal das Leben in Schleswig coronabedingt zum Erliegen kam, wurden die Arbeiten nicht erneut unterbrochen. „Das war ein idealer Zeitpunkt für die Arbeiten“, meint Jeß. Denn so konnten die Punkte, die viel Staub und Lärm verursachten, abgearbeitet werden, während die Kunden sowieso nur Ware per Click and Collect oder telefonisch erwerben konnten.

Noch sind die Arbeiten nicht abgeschlossen

Seit Kurzem ist der neue Bereich eröffnet. „Die ersten Kunden waren schon da. Wir haben sehr viel positive Resonanz. Aber noch sind wir nicht ganz fertig.“ In den nächsten zwei Wochen sollten die Arbeiten aber abgeschlossen sein. Auch einige neue Sachen sind geplant. „Lassen Sie sich überraschen“, sagt Jeß.