Am Dienstag hatte Ministerpräsident Daniel Günther angekündigt, dass es auch in Schleswig-Holstein zeitnah ausgewählte Modellregionen geben soll, um dort einen sicheren Tourismus unter Corona-Bedingungen zu testen. In Frage kommen dafür Gebiete mit niedrigen Inzidenzwerten, strengen Schutzmaßnahmen und Testkonzepten, die es ermöglichen, weitere Bereiche des öffentlichen Lebens zu öffnen – etwa Hotellerie, Gastronomie, aber auch Sport und Kultur. Mehrere Lokale Tourismusorganisationen (LTO) haben daraufhin bereits am Mittwoch den Finger gehoben und sich beim Land ins Spiel gebracht, darunter auch die Ostseefjord Schlei GmbH (OFS). 

„Unsere regionalen Akteure sind hoch motiviert, den Nachweis eines sicheren Tourismus zu erbringen“, heißt es in einer E-Mail, die OFS-Geschäftsführer Max Triphaus an das Ministerium für Wirtschaft und Tourismus in Kiel geschickt hat – zunächst als formlose Bewerbung. Darin führt er eine Vielzahl von Punkten an, die aus seiner Sicht für die Schleiregion sprechen. „Die Betriebsstruktur in der Region ist sehr kleinteilig. Unsere Gäste können insbesondere in den zahlreichen Ferienwohnungen und -häusern kontaktarm untergebracht werden“, schreibt Triphaus. Gleichzeitig biete die Region genügend Platz, „dass Menschenansammlungen vermieden werden können.“

Zudem weist der OFS-Geschäftsführer auf „herausragende kulturelle Sehenswürdigkeiten“ in der Region, wie Schloss Gottorf und das Welterbe Haithabu/Danewerk, hin. Dort habe bereits im vergangenen Jahr die Besucherlenkung unter Corona-Bedingungen bestens funktioniert. Das betont auch der CDU-Landtagsabgeordnete Johannes Callsen in einem Appell ans Land, in dem er ebenfalls für die Schleiregion als Modellregion wirbt. Die Ostseefjord Schlei GmbH sei zudem auf nachhaltigen Tourismus an Schlei und Ostsee ausgerichtet und könne mit ihrer Struktur einen wichtigen Beitrag als Modellregion für den Tourismus leisten, so Callsen in seiner Stellungnahme an die Landesregierung. Zudem verweist er auf eine niedrige Inzidenz im Kreis Schleswig-Flensburg.

Diesen Punkt führt auch Triphaus an. Ebenso betont er, dass man in der Region bereits die Voraussetzung für die Einführung der „Luca“-App geschaffen habe. Man habe allen Betrieben bereits dringend empfohlen, sich an der einheitlichen Einführung der App zur Kontaktverfolgung zu beteiligen. „Ich glaube, wir haben gute Chancen und müssen uns nicht vor anderen verstecken“, sagt er auf Nachfrage.

Wann und wie entschieden wird, welche Region am Ende den Zuschlag erhält, steht noch nicht fest. Das Ministerium hat angekündigt, zeitnah bekannt zu geben, wie das konkrete Bewerbungsverfahren aussieht.