Az bei Rendsburg

Rader Hochbrücke: Bußgeld fließt trotz Blitzer-Panne

Rader Hochbrücke: Bußgeld fließt trotz Blitzer-Panne

Rader Hochbrücke: Bußgeld fließt trotz Blitzer-Panne

Wolfgang Blumenthal, shz.de
Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Rader Hochbrücke
Foto: dpa

Bis Anfang November wurden 2.735.053 Euro Strafe bezahlt. Momentan werden nur noch Lkw über 7,5 Tonnen ausgewertet.

Trotz eines Software-Problems mit den installierten Blitzern auf der Rader Hochbrücke (A7) bei Rendsburg – zu schnelles Fahren auf dem begrenzt haltbaren Bauwerk wurde sehr wohl auch im vierten Quartal geahndet. Darauf verweist der Fachdienst Allgemeine Ordnungsverwaltung und Verkehr des Kreises Rendsburg-Eckernförde. So seien auch bis zuletzt Einnahmen aus Bußgeldbescheiden erzielt worden, teilte Fachdienstleiterin Barbara Rennekamp am Freitag gegenüber shz.de mit. Allerdings seien „seit Anfang September keine Pkw ausgewertet worden, aber weiterhin Fahrzeuge über 7,5 Tonnen“, so Rennekamp. Also auch zu schnell fahrende Brummis.

Die Radarfallen auf der Rader Hochbrücke wurden 2015 aufgestellt, um das marode Bauwerk nicht weiter durch schnelle Sattelzüge zu schädigen. Sie dürfen nur Tempo 60 fahren. Weil die Geräte Laster von Autos unterscheiden können, wollte man auf das Blitzen von Pkw nicht verzichten – obwohl die technischen Voraussetzungen gar nicht vorlagen.

Hintergrund: Bei den Blitzern auf der Rader Hochbrücke gibt es ein grundsätzliches Problem. Die Radargeräte wissen gar nicht, welches Tempolimit gerade gilt und lösen deshalb immer erst bei 115 Kilometern pro Stunde aus. So schnell können Pkw-Fahrer also ungestraft über die Brücke rasen, selbst wenn Tempo 60 gilt. Das Verkehrsministerium arbeitet an einer Lösung des Problems.

Dem Fachdienst des Kreises liegen nun die Bußgeldzahlen zur Rader Hochbrücke seit Inbetriebnahme der Anlage im vierten Quartal 2015 vor:

„In den Einnahmen können auch Pkw-Bußgelder mit einem Begehungstag bis Ende August enthalten sein, da die Zahlung eines Bußgeldes durch den Schuldner nicht immer zeitnah erfolgt“, klärt Rennekamp auf. Und: Die Summe der Einnahmen stelle „die tatsächlich gebuchten Einnahmen dar“, ohne Abzug der Kosten. Und die belaufen sich demnach bis einschließlich November 2017 auf 2.735.053 Euro. 
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