Mobilitätskongress in SH

Experten sprechen über den Verkehr der Zukunft

Experten sprechen über den Verkehr der Zukunft

Experten sprechen über den Verkehr der Zukunft

Michael Kierstein/shz.de
Kiel
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Modernisierung auch auf der Schiene ist eine Idee, die Mobilität in Zukunft zu gestalten. Foto: Karolina Meyer-Schilf

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Wie bewegt man sich in Zukunft? Über diese Fragen haben Experten am Freitag gesprochen.

Wie bewegt sich Schleswig-Holstein in Zukunft? Beim 1. Mobilitätskongress haben Verkehrsminister Dr. Buchholz, Katja Diehl vom Verkehrsclub Deutschland und der Verkehrswissenschaftler Prof. Heiner Monheim mit dieser Frage beschäftigt. Eine eindeutige Antwort gab es dabei nicht. Aber viele Ideen.

Individualverkehr: „Wir müssen Menschen überzeugen anstatt sie zu zwingen. Nur bessere Mobilitätsangebote werden den Individualverkehr ablösen“, so Buchholz. Dennoch plädiert der Minister dafür, dass nur eine Kombination von emissionsarmen Individualverkehr, wie Elektroautos, und einem guten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Zukunft funktionieren würde. „Wochenlang parkende Autos nehmen gerade in den Städten so viel Platz weg. Das schränkt die individuelle Freiheit massiv ein“, entgegnete Katja Diehl. Man müsse gerade in Städten auf Rad- und Fußwege setzen.

Rad- und Fußverkehr: „Mit dem Rad und zu Fuß kann man deutlich weiter kommen als 600 Meter“, betont der Verkehrswissenschaftler Prof. Heiner Monheim. Auch der Minister fordert deutlich mehr Radschnellwege im Land. Er verwies dabei auf den Radschnellweg in Kiel, der zeige, dass dieses Angebot angenommen werde. Alle waren sich einig, dass sich gerade beim Fahrradverkehr im Land viel tun werde. Dafür müsse aber auch in die Wege investiert werden. Doch im ländlichen Bereich, reiche das oft nicht aus.

ÖPNV: Hier käme dann der ÖPNV ins Spiel. Dieser müsse allerdings in Zukunft deutlich ökologischer werden. Auch um die Klimaziele zu erreichen. „Ein Dieselbus ist einfach nicht mehr zeitgemäß“, so Buchholz. Monheim sieht zudem eine Chance darin, dass Busse kleiner werden. Kleinere Busse könnten gerade für Senioren im ländlichen Raum eine Chance sein, auf die eigenen Autos zu verzichten. Aber er fordert, dass der Dorfbus auch vom Dorf organisiert werde, da man lokal das Wissen über die Bedarfe habe.

Zug: Nur 29 Prozent der Schienen in Schleswig-Holstein sind elektrifiziert. Deshalb habe das Land nun in Akku-Züge investiert, um alte Dieselloks abzulösen. Für den Verkehrswissenschaftler ist der Norden gerade beim Thema Schiene aber schon auf einem guten Weg.

Schlussfolgerung: Alle waren sich darin einig, dass sich der Verkehr verändern muss. Vor allem müsse in Schiene, Straße und Antriebsideen investiert werden, um Klimaziele auch zu erreichen. Wie sich die neue Mobilität gestalten wird, darüber wird noch weiter zu reden sein.

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