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Polizeibeamte finden dritte Leiche in Kiel

Polizeibeamte finden dritte Leiche in Kiel

Polizeibeamte finden dritte Leiche in Kiel

Eckard Gehm, shz.de
DÄNISCHENHAGEN/KIEL/HAMBURG
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In diesem Haus im Kieler Hasseldieksdamm wurde der dritte Tote gefunden. Foto: Michael Kierstein

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Nachdem Zahnarzt Hartmut F. sich in Hamburg der Polizei gestellt hatte, gab er den Hinweis auf eine dritte Leiche.

Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Menschen in Dänischenhagen bei Kiel hat die Polizei in der Nacht einen weiteren Toten gefunden.

Toter aus persönlichen Umfeld des Tatverdächtigen 

 

Hartmut F. (47), der nicht nur eine eigene Praxis hatte, sondern auch als Zahnarzt in der JVA Kiel arbeitete, hat am Mittwoch offenbar noch einen dritten Menschen erschossen. Den Hinweis auf die Leiche in einem Mehrfamilienhaus im Kieler Hasseldieksdamm soll er Ermittlern gegeben haben, nachdem er sich am Abend in Hamburg der Polizei gestellt hatte. 

 

Oberstaatsanwalt Michael Bimler bestätigte, dass im Kieler Stadtgebiet eine dritte Leiche mit mehreren Schussverletzungen gefunden worden sei. Der Tote stamme aus dem persönlichen Umfeld des mutmaßlichen Täters. 

Am Mittwochvormittag hatte die Polizei in einer Doppelhaushälfte in Dänischenhagen, wenige Kilometer nördlich von Kiel, die Leichen einer 43 Jahre alten Frau und eines 53 Jahre alten Mannes gefunden. 

Tatverdächtiger wurde noch nicht vernommen 

Bei den Opfern handelte es sich um die getrennt lebende Ehefrau des Zahnarztes und einen Freund von ihr. Wie Polizeisprecher Matthias Felsch betonte, sei noch unklar, ob die zuerst gefundenen beiden Toten ein Paar waren. „Die beiden sind sehr gut miteinander bekannt“, sagte er. Nach Informationen unserer Redaktion kannten sich der Getötete, ein passionierter Kite-Surfer, und die Zahnarzt-Ehefrau bereits zwei oder drei Jahre. Zeitweise sollen sie ein Paar gewesen sein, zuletzt aber nur noch gute Freunde. 

Das Motiv für die Bluttaten ist noch völlig unklar. Die Zahnarzt-Ehefrau soll sich im Herbst von Hartmut F. getrennt haben. Das gemeinsame Haus in Westensee steht bereits seit geraumer Zeit für 1,1 Millionen Euro zum Verkauf. Es hat direkten Seeblick.

 

Als Jäger soll Hartmut F. Zugang zu Waffen gehabt haben. Die Polizei bestätigte, dass im Keller seines Hauses in Westensee Munition gefunden wurde. 

Hartmut F. wurde noch in der Nacht nach Kiel überführt. Er hat noch keine Aussage gemacht, zunächst soll ihm ein Rechtsanwalt zur Seite gestellt werden. Ob er bereits im Laufe Tages einem Haftrichter vorgeführt wird, ist noch offen.

 

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