Naturschutz

Unberührte Wälder sollen intensiv gefördert werden

Unberührte Wälder sollen intensiv gefördert werden

Unberührte Wälder sollen intensiv gefördert werden

Paul Sehstedt
Kopenhagen
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Die bestehenden 10.200 Hektar unberührter Waldflächen sollen um 6.000 Hektar ausgeweitet werden. Foto: Karin Riggelsen

Kommerzieller Holzeinschlag in den Staatsforsten ist bereits eingestellt worden. Invasive Baumarten sollen ausgerottet werden.

Die Lebens- und Wachstumsbedingungen für Fauna und Flora in den dänischen Staatsforsten sollen mit 20 Millionen Kronen gefördert werden, um zu den bereits 10.200 Hektar ausgewiesenen unberührten Waldflächen zusätzliche 6.000 Hektar hinzuzufügen. Damit weitet Umweltministerin Lea Wermelin (Sozialdemokraten) den von der bürgerlichen Regierung 2016 geschaffenen Forstplan aus. Der kommerzielle Holzeinschlag ruht schon seit dem 1. Juni. Sobald ein Gesamtplan erstellt worden ist, wird die Baumfällung wieder aufgenommen, um ausschließlich die Baumarten zu entfernen, die nicht in die dänische Natur gehören, geht aus einem Papier des Umweltministeriums hervor.

Attraktive Wälder mit ursprünglichem Erscheinungsbild

Der fehlende Holzeinschlag wird die Einnahmen der Staatsforsten um 20 Millionen Kronen reduzieren. Diese Einbußen will die Umweltministerin durch den Staatshaushalt decken lassen. Die Radikalen sowie die Linksparteien unterstützen die Initiative, deren Ziel eine größere Artenvielfalt in den Staatsforsten ist. Durch die Entnahme von invasiven Baumarten sollen u. a. größere Lichtungen und Feuchtgebiete entstehen, die den Wasserhaushalt der Wälder stabilisieren sollen. Die Regierung verspricht sich davon, attraktive Wälder mit einem ursprünglichen Erscheinungsbild zu schaffen.

Projektleiter Per Lynge Jensen von der Naturverwaltung/Naturstyrelsen erklärte gegenüber dem „Nordschleswiger“, dass die meisten Nadelbäume sowie der Ahorn zu den Baumarten gehören, die nicht heimisch angesiedelt sind. Daher sollen sie aus den unberührten Wäldern entfernt und das Holz der Exoten verkauft werden.

Raubbau ließ weite Teile Dänemarks waldlos werden

Die erste Einwanderungswelle von Bäumen geschah nach der letzten Eiszeit vor etwa 13.000 Jahren, als Moorbirke, Vogelbeere und Weiden sich ansiedelten. Rund zwei Jahrtausende später kam die Waldkiefer hinzu, während der Atlantischen Warmzeit von etwa 7000 bis 500 v. Chr. schließlich Bergulme und Buche. Durch Raubbau waren Dänemark und das dazugehörige Norwegen in weiten Teilen waldlos geworden. Der dänische König verpflichtete 1763 den deutschen Forst- und Oberjägermeister Johann Georg von Langen, um die Wiederaufforstung zu organisieren. Dieser bevorzugte den Bergahorn,  da diese Art ein schnelles Forstresultat gab. Später kamen nordamerikanische Nadelbäume hinzu und diese werden als invasiv eingestuft.

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