Die Schwester der dänischen Königin, Prinzessin Benedikte, die regelmäßig die Regentin als Staatsoberhaupt vertritt, hat als Ehrengast an den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Gymnasiums der dänischen Minderheit in Nordschleswig, der „Duborg-Skole“ in Flensburg (Flensborg), teilgenommen.

Prinzessin würdigt Bedeutung der „Duborg-Skole“

„Die ,Duborg-Skole´ nimmt eine zentrale Position innerhalb der dänischen Minderheit ein“, so die Prinzessin. Sie würdigte auch das Vertrauen vieler deutscher Familien in die Schule, indem sie diese für deren Kinder als Ausbildungsstätte wählten.

In Anwesenheit vieler Spitzenvertreterinnen und -vertreter der dänischen Minderheit überbrachte die Prinzessin, die mit dem 2017 verstorbenen deutschen Prinzen Richard zu Sayn-Wittgenstein verheiratet gewesen ist, die Grüße der dänischen Königin. Das Jubiläumsfest fand aufgrund der Corona-Pandemie mit zweijähriger Verspätung statt. Die Prinzessin lebt abwechselnd in Bad Berleburg und in Kopenhagen.

Am Mittwoch ist Prinzessin Benedikte zu einem zweitägigen Aufenthalt auf die Insel Sylt (Sild) weitergereist. Dort hat sie Vertreterinnen und Vertreter der dortigen dänischen Minderheit getroffen. Auch vier Bürgermeister der Sylter Ortschaften kamen mit der Prinzessin zusammen.

Gespräche mit Inselrepräsentanten

Im Hotel Budersand in Hörnum (Hørnum), dem Dorf an der Südspitze der Insel, erläuterten sie Wirtschaft, Geschichte und Natur des als Urlaubsziel bekannten Eilands im Nationalpark Wattenmeer, das mit der dänischen Insel Röm (Rømø) per Autofähre verknüpft ist. Bei einem Besuch am Roten Kliff bei Kampen konnte die Repräsentantin des Königshauses den berühmten Sylter Strand von einem Strandkorb aus genießen.

Die Geschichte der Insel Sylt, auf der bis ins 19. Jahrhundert die friesische Einwohnerschaft mit ihrer Sprache Sölring das Bild prägte, lernte die Besucherin königlicher Herkunft im Museum „Altfriesisches Haus“ in Keitum kennen. Bis zu den Volksabstimmungen in Schleswig im Jahre 1920 war Sylt ein Teil des Kreises Tondern, der mit der neuen Grenzziehung in einen seitdem dänischen Nordteil und den Kreis Südtondern gegliedert wurde. Über Tondern (Tønder) und Hoyer (Højer) war Sylt bis zum Bau des Hindenburgdamms 1927 per Bahn und Schiff mit dem Festland verbunden.

Vor 1864, als das Herzogtum Schleswig nach dem Zweiten Schleswigschen Krieg preußisch wurde, war die Nordspitze Sylts um List Teil des dänischen Königsreichs, während die übrige Insel zum Herzogtum Schleswig gehörte.