Bildungswesen

Unterrichtsministerin will problematische islamische Freischulen schließen

Unterrichtsministerin will problematische islamische Freischulen schließen

Unterrichtsministerin will problematische islamische Freischulen schließen

Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Merete Riisager
Unterrichtsministerin Merete Riisager (Liberale Allianz). Foto: Leitorp + Vadskær

Dänemarks Unterrichtsministerin Merete Riisager will härter gegen islamische Freischulen durchgreifen, die die Anforderungen nicht erfüllen und sich nicht an Gesetze halten. Wo nicht zu Freiheit und Demokratie erzogen wird, wird geschlossen, sagt sie.

Islamische Freischulen in Dänemark sollen sich in Zukunft an die Gesetze halten – oder ihnen droht die Schließung. Das sagt Unterrichtsministerin Merete Riisager (Liberale Allianz) in einem Interview mit der Tageszeitung BT.

Die Ministerin will die Sache anders angehen, als dies ihrer Meinung nach ihre Vorgänger getan haben. Wenn Freischulen die Anforderungen nicht erfüllen, sollen künftig die Zuschüsse für die Ausgaben der Schulen, die heute zu 75 Prozent vom Staat gedeckt werden, gestrichen werden.

„Natürlich müssen die Schulen, die sich nicht an das Gesetz halten, schließen. Wir nehmen das Gesetz ernst – damit die freien Schulen zu Freiheit und Demokratie erziehen können“, so Riisager zu BT.

In den vergangenen 14 Tagen hatten BT und die Schwesterzeitung Berlingske über Missstände in islamischen Freischulen berichtet. Dort seien Dschihad-Papiere vervielfältigt worden, es gebe Berichte über Evolutionsleugner und schlechte Haushaltsführung, militante Gruppen wie die Hisbollah würden verherrlicht. Ehemalige Lehrer berichteten zudem von Gewaltanwendung gegen Schüler.

„Die Lehrer berichten von Zuständen, die bis zu zehn Jahre zurückliegen. Es ist schrecklich zu hören, dass es über so lange Jahre fragwürdige Zustände gab. Und dass wechselnde Regierungen die Sache nicht untersucht haben. Denn es gab doch tatsächlich Lehrer, die Politiker und Ministerien angeschrieben haben“, sagt Riisager, die 2016 die neue, schärfere Freischulgesetzgebung mitgestaltet hat. Die Ministerin will unter anderem unangemeldete Kontrollbesuche machen lassen.

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