Fachkräftemangel

Regierung plant Gehalt für Pflegekraft-Azubis

Regierung plant Gehalt für Pflegekraft-Azubis

Regierung plant Gehalt für Pflegekraft-Azubis

AKS/RITZAU
Dänemark
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Am Dienstag stellte die Bewerbung im Pflegeheim Hjortespring den ersten Teil des Regierungsvorschlags für die Sozial- und Gesundheitserziehungsprogramme „Prepared for the Future III“ vor. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Die Regierung möchte mit einer Bezahlung während der Ausbildung gegen den Fachkräftemangel im Pflegesektor vorgehen. Auch Menschen, deren Hochschulausbildungen in Dänemark nicht anerkannt werden, sollen mit kostenlosen Kursen in sozialen Bereichen unterstützt werden.

Zwischen 8.000 und 15.000 Kronen könnten Studierende bald erhalten, wenn sie eine Ausbildung im Pflegesektor absolvieren und über 25 Jahre alt sind. Das ist das Vorhaben der Regierung, um gegen den Fachkräftemangel vorzugehen. Der Minister für Kinder und Bildung, Mattias Tesfaye (Soz.) sagt dazu: „Ich behaupte, dass wir uns nicht als Wohlfahrtsgesellschaft bezeichnen können, wenn wir nicht in der Lage sind, hier (in der Altenpflege, Anm. d. Red.) Qualität zu gewährleisten.“

Durch das monatliche Gehalt soll das Programm attraktiver für die Frauen und Männer werden ­und seltener abgebrochen werden. Bereits seit 2021 wird eine Gruppe Auszubildender, die Sozial- und Gesundheitsassistentinnen und -assistenten (Social- og sundhedsassistenter), während ihrer Ausbildung bezahlt. Diese Zahlungen sollen nun auch auf die Sozial- und Gesundheitshelferinnen und -helfer (Social- og sundhedshjælpere) ausgeweitet werden.

Denn dem Regierungsvorschlag für die Sozial- und Gesundheitserziehungsprogramme „Prepared for the Future III“ zufolge werden bis 2035 15.000 ausgebildete Sozial- und Gesundheitsassistentinnen und -assistenten sowie Sozial- und Gesundheitshelferinnen und -helfer fehlen.

Der Vorschlag ist Teil der erwarteten Reform der Altenpflege. Die Maßnahmen wie die Ausbildungsvergütung müssen nach Angaben der Regierung in dreiseitigen Verhandlungen zwischen den Arbeitsmarktpartnerinnen und -partnern vereinbart werden. Eine solche neue dreiseitige Vereinbarung wird die derzeitige fünfjährige Lehrlingsvereinbarung ersetzen, die 2026 ausläuft.

AMU-Kurse sollen für einige Menschen kostenlos werden 

Als Teil der Anwerbungsbemühungen wird die Regierung außerdem ungelernten und gelernten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die Teilnahme an einem Bildungsprogramm für soziale Betreuung im Rahmen von AMU-Kursen kostenlos ermöglichen.

Heute müssen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einer Ausbildung oberhalb des Facharbeiterniveaus für die Teilnahme an AMU-Kursen im Bereich der Sozialfürsorge bezahlen, aber für diese Gruppe wird die Regierung die Teilnahme kostenlos machen. Das ist vorrangig für Ausländerinnen und Ausländer gedacht, die in Dänemark ihren Hochschulabschluss aus ihrem Herkunftsland nicht nutzen können.

Was sind die „AMU-Kurse“?

AMU steht für arbeitsmarktpolitische Bildung  (arbejdsmarkedsuddannelser) und ist eine Weiterbildung für qualifizierte und ungelernte Menschen aus privaten und öffentlichen Unternehmen. Auch Arbeitslose und Selbstständige können einen AMU-Kurs belegen. Für gelernte und ungelernte Arbeitnehmerinnen und -nehmer kostete solch ein Kurs im Jahr 2023 134 oder 200 Kronen pro Kurstag. Es giibt die Möglichkeit, sich auf einen Zuschuss zu bewerben.

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