Covid-19

Neue Chance für aussortierte Impfstoffe?

Neue Chance für aussortierte Impfstoffe?

Neue Chance für aussortierte Impfstoffe?

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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In Dänemark könnten bald wieder mehr Vakzine verimpft werden. Foto: Elise Rahbek

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Die dänische Regierung hat die Gesundheitsbehörde gebeten zu überprüfen, ob die Impfstoffe von Astrazeneca und Johnson&Johnson doch wieder in das Impfprogramm aufgenommen werden können.

Seit mehreren Wochen sind die Impfstoffe von Astrazeneca und Johnson & Johnson nicht mehr Teil des dänischen Impfprogrammes, nachdem zuvor Fälle von Blutgerinnseln aufgetreten waren, die im Zusammenhang mit den Vakzinen stehen sollen.

Derzeit ist eine Impfung mit den beiden Präparaten lediglich auf freiwilliger Basis möglich.

Doch damit könnte bald wieder Schluss sein, denn die dänische Regierung hat die Gesundheitsbehörde gebeten, die beiden Impfstoffe neu zu bewerten. Der Grund dafür sind neue Daten, die insbesondere für das Mittel von Johnson & Johnson zur Verfügung stehen.

„Der Beschluss, den Impfstoff von Johnson & Johnson aus dem Impfprogramm zu streichen ist vor einem Monat auf Basis von vorläufigen Daten getroffen worden. Seitdem sind weltweit viele Menschen damit geimpft worden, sodass wir jetzt viel mehr Daten und Wissen über die Nebenwirkungen haben“, so Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Sozialdemokraten) zu „TV2“.

Da der dänische Impfkalender aufgrund von Lieferengpässen bei der Firma „Moderna“ um weitere zwei Wochen nach hinten verschoben werden musste, hofft die Regierung, durch eine Neubewertung weitere Verschiebungen verhindern zu können.

Kritik von Experten

Das stößt allerdings auch auf Kritik.

Christian Wejse, Spezialarzt für Infektionskrankheiten, sieht zum Beispiel keinen Grund dafür, aktiv am Impfkalender etwas zu ändern.

„Am Infektionsbild in Dänemark hat sich aktuell nichts geändert. Die Zahl der Infizierten ist weiter stabil“, so Wejse.

Gleiches meint auch Anne-Mette Hvas, Oberärztin am Universitätshospital in Aarhus und Spezialistin für Blutgerinnsel. Sie hält das Argument eines verspäteten Impfkalenders angesichts der guten Infektionslage in Dänemark für zu „dünn“, um deshalb jetzt die aussortierten Impfstoffe wieder zurück ins Boot zu holen.

 

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