Nur 16 der 179 Abgeordneten des neuen Parlaments sind 60 Jahre oder älter. Das sind acht Mitglieder weniger als bei der Wahl 2019. Damals wurden 24 Politikerinnen und Politiker gewählt, die über 60 Jahre alt waren.

Das entspricht einem Rückgang von 33 Prozent.

Das zeigt eine Berechnung der Seniorenorganisation „Faglige Seniorers“.

Die 16 Mitglieder über 60 Jahre machen nur 9 Prozent der Mitglieder im Folketing aus, während es bei der Bevölkerung selbst 25 Prozent sind.

Seniorenorganisation ist beunruhigt

Die Tatsache, dass die ältere Bevölkerung in der gesetzgebenden Versammlung des Landes unterrepräsentiert ist, beunruhigt Dänemarks zweitgrößte Seniorenorganisation.

„Es ist wirklich enttäuschend, dass so wenige Senioren gewählt wurden, weil das Folketing dadurch die Erfahrung, das Wissen und die Ruhe verliert, die viele Senioren bieten können“, sagt Mette Kindberg, die nationale Vorsitzende der 260.000 Mitglieder von Faglige Seniorer.

Sie sieht es als große Herausforderung an, dass die Zusammensetzung des Folketings nicht die Bevölkerung widerspiegelt.

„Vor allem, wenn wir wissen, dass in den kommenden Jahren etliche Vereinbarungen getroffen werden müssen, die weitreichende Folgen für ältere Menschen haben. Das gilt unter anderem für ein neues Altersgesetz, eine Vereinfachung des Rentensystems und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit steigender Inflation für besonders schutzbedürftige ältere Menschen“, sagt Kindberg.

Die größte Partei im Folketing, die Sozialdemokraten mit 50 Mitgliedern im Folketing, kann nur einen Politiker über 60 Jahre aufbieten. Es ist Bjarne Laustsen aus Nordjütland, der 68 Jahre alt ist.

Die drei Parteien mit den meisten älteren Mitgliedern sind Venstre, die Dänemarkdemokraten und die Einheitsliste, die jeweils drei Politikerinnen und Politiker über 60 im Folketing haben.

Ältestes Mitglied des neuen Parlaments ist die 75-jährige Gründerin der Dänischen Volkspartei, Pia Kjærsgaard. Sie ist auch die Einzige in der Partei, die über 60 Jahre alt ist.