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Angriff auf die Ukraine: Reaktionen aus der Politik

Angriff auf die Ukraine: Reaktionen aus der Politik

Angriff auf die Ukraine: Reaktionen aus der Politik

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Schwarzer Rauch steigt von einem Militärflugplatz in der Nähe von Charkiw auf. Foto: Aris Messinis/AFP/Ritzau Scanpix

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Dänische Politiker sprechen sich angesichts des Einmarsches russischer Truppen in die Ukraine für Sanktionen aus – und für Aufrüstung.

Nachdem Russland die Ukraine in der Nacht zu Donnerstag angegriffen hat, bezeichnen dänische Politiker den russischen Präsidenten als Gefahr für Frieden und Demokratie.

Der grundlose und vollkommen unnötige Angriff auf die Ukraine sei ein Rückschritt für die europäische Zivilisation, so Jakob Ellemann-Jensen, Chef der Partei Venstre, auf Twitter. Dieser fügt hinzu: „Putin hat Gewalt, Zerstörung und das Recht des Stärkeren als seine Argumente gewählt. Der Westen muss angesichts dieser furchtbaren Aggression zusammenstehen.“

Die Nato könne aber der Ukraine nicht beistehen, meinte Ellemann-Jensen, da das Land „unglücklicherweise“ nicht Mitglied des Verteidigungsbündnisses sei. Es gelte, Russland finanziell zu treffen und sich in Europa unabhängig von russischem Gas zu machen. Auch müsse Dänemark aufrüsten.

Der außenpolitische Sprecher der Partei Venstre, Michael Aastrup Jensen, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur „Ritzau“: „Putin hat sich nun endgültig als Tyrann der ganz großen Sorte gezeigt. Leider hat er auch Russland zum Feind von Frieden und Demokratie gemacht.“

Das Einzige, so Aastrup Jensen, was die Ukraine gewünscht und wonach sie gestrebt habe, war in Frieden und Unabhängigkeit zu leben. Dieser Traum habe sich jetzt zerschlagen, und dies habe bereits Menschenleben gekostet.

Neuer Kalter Krieg

Seinen Worten nach hat mit dem Angriff nun ein neuer Kalter Krieg begonnen.

Der außenpolitische Sprecher lehnt in diesem Zusammenhang eine militärische Antwort ab, es gelte, die Russen wirtschaftlich zu treffen. Eine kriegerische Auseinandersetzung würde seiner Auffassung nach zum dritten Weltkrieg führen.

Allerdings mahnte er im neuen Kalten Krieg an, die Armee wieder so aufzubauen, dass sie auf Putin abschreckend wirke.

Auch Søren Pape Poulsen, Chef der Konservativen, spricht sich für Sanktionen aus und für einen starken Zusammenhalt in der EU und der Nato.

Martin Lidegaard, ehemaliger Außenminister der Radikalen, ist der Auffassung, Dänemark müsse sich von der Abhängigkeit von russischem Gas lösen.

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