Gesundheitsreform

Zustimmung für weniger ambulante Behandlungen im Krankenhaus

Zustimmung für weniger ambulante Behandlungen im Krankenhaus

Zustimmung für weniger ambulante Behandlungen im Krankenhaus

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Chronisch Kranke wie Diabetiker sollen ambulant nicht mehr in Krankenhäusern behandelt werden. Foto: Asger Ladefoged Ritzau/Scanpix

Am Sonntag hat der dänische Regierungschef Lars Løkke Rasmussen Teile der geplanten Gesundheitsreform präsentiert. Interessenverbände haben bereits reagiert.

Geht es nach dem Willen der Regierung, werden in Zukunft weniger Menschen in den Krankenhäusern des Landes behandelt. Im Jahr 2025 soll es 40.000 stationäre Aufnahmen weniger geben. Vor allem chronisch Kranke würden dann mehr als zuvor in lokalen Gesundheitshäusern behandelt.  Für Kjeld Møller Pedersen, Professor für Gesundheitsökonomie und -politik an der Syddansk Universitet, ist das reines Wunschdenken. Pedersen hat im vergangenen halben Jahr verfolgt, inwieweit es den Kommunen glückte, im Rahmen verschiedener Projekten stationäre Aufnahmen zu umgehen. Dies habe nicht funktioniert, so Pedersen. Auch ist dem Wissenschaftler nicht klar, wie die Reduzierung funktionieren soll.

Was ambulante Behandlungen angeht, ist Pedersen optimistischer. Wenn es sich um chronisch Kranke handelt, ist es seinen Worten nach vernünftig, die Behandlung nicht in Krankenhäusern durchzuführen. Er weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Verband der Regionen  (Danske Regioner) mit dem Verband der praktizierenden Ärzte eine Vereinbarung getroffen hat, mit dem Ziel, ambulante Behandlungen in den Krankenhäusern zu reduzieren.

Truels Schultz, Vorsitzender des dänischen Diabetikervereins, hält den Regierungsvorschlag für vernünftig. Jedoch müssten die Kommunen und die privat praktizierenden Ärzte auch in der Lage sein, die Aufgabe zu lösen. Dies werde man im Verein genau verfolgen, so Schultz, der ausführt, dass die Situation von Kommune zu Kommune sehr unterschiedlich sei. Seiner Meinung nach sollte der Fokus darauf gelegt werden, dass Diabetiker in die Lage versetzt werden, selbst mit ihrer Krankheit umzugehen. Dies würde stationäre Behandlungen vermindern.

Laut Anne Kaltoft, geschäftsführende Direktorin des Herzvereins, müssen nicht alle Patienten mit Herz-Kreislauf-Problemen im Krankenhaus behandelt werden. Es sei von Vorteil, wenn Patienten nicht mehr so weit fahren müssten. Nur müsse der Service und die Qualität der Behandlung sichergestellt sein. Diese zu dokumentieren, sei aber schon heutzutage schwer.

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