Gesundheitsreform

Weniger Behandlungen im Krankenhaus

Weniger Behandlungen im Krankenhaus

Weniger Behandlungen im Krankenhaus

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Nach dem Willen der Regierung soll die Zahl der Behandlungen in den Krankenhäusern reduziert werden. Foto: Morten Stricker/Ritzau Scanpix

Regierungschef Lars Løkke Rasmussen hat sich in Danmarks Radio zur angekündigten Gesundheitsreform geäußert. Er will chronisch kranke Patienten in die Obhut der Kommunen und Hausärzte geben und damit die Krankenhäuser entlasten. Eine wichtige Frage bleibt weiterhin offen.

Die Regierung hat vor einiger Zeit angekündigt, das Gesundheitswesen zu reformieren. Nun hat am Sonntag Staatsminister Lars Løkke Rasmussen (Venstre) in einem Gespräch mit Danmarks Radio Teile der Reform bekanntgegeben. Dem Regierungschef nach soll es im Jahr 2025 500.000 weniger ambulante Behandlungen im Krankenhaus geben. Auch die Zahl der stationären Aufenthalte soll um 40.000 Fälle reduziert werden. Dies soll durch eine Stärkung der Kooperation zwischen Kommunen und hausärztlichen Praxen erreicht werden.

Im Visier hat Løkke chronisch kranke Patienten, die unter Diabetes, Depression, Angstzuständen, chronisch obstruktiver Bronchitis (COPD) – einer Lungenkrankheit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie chronischen Schäden am Knochengerüst leiden. Diese Patienten sollen nach dem Willen der Regierung vermehrt durch Ärzte in lokalen Gesundheitshäusern behandelt werden. Zum Sender sagte Løkke: „Sollten wir es nicht schaffen, Kommunen und Hausärzte dazu zu bewegen, die Aufgabe mit älteren und chronisch kranken Patienten zu lösen, wird die Sache kippen, und aus dem Fortschritt, den wir erreicht haben, wird ein Rückschritt werden. Das, was nicht schwerwiegend ist, soll in der Nähe behandelt werden.”

In der Vergangenheit hatte der Staatschef im Zuge der angekündigten Gesundheitsreform auch 21 neue sogenannte Gesundheitsgemeinschaften (sundhedsfællesskaber) ins Spiel gebracht, die um lokale Krankenhäuser herum errichtet werden sollen. Die große Frage, ob im Zuge der Reform die Regionen aufgelöst werden, bleibt weiter offen. Dies wünschen die Regierungsparteien Liberale Allianz und die Konservativen. Auch die Dänische Volkspartei, Unterstützungspartei der Regierung, will dies. Die Haltung der Partei Venstre, dessen Chef Lars Løkke Rasmussen ist, ist noch nicht klar. Innerhalb der Partei gibt es unterschiedliche Ansichten.

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