Gesundheitswesen

Sprachanforderungen in der Krankenpflege sollen gelockert werden

Sprachanforderungen in der Krankenpflege sollen gelockert werden

Sprachanforderungen in der Pflege sollen gelockert werden

Ritzau/ket
Kopenhagen
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Die Innen- und Gesundheitsministerin Sophie Løhde (Venstre), stellte am Donnerstag gemeinsam mit dem Vorsitzenden von Danske Regione, Anders Kühnau (Sozialdemokratie), und seiner Stellvertreterin Stephanie Lose (Venstre), einen Akutplan vor. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Um die Wartezeiten in den Krankenhäusern zu verkürzen, gibt es eine neue Absprache zwischen der Regierung und dem Verband der Regionen. Aus der Vereinbarung geht unter anderem hervor, dass Pflegekräfte aus Drittländern keinen Dänischtest mehr ablegen müssen.

Die Regierung und der Verband der Regionen, Danske Regioner, haben eine Vereinbarung zur Verkürzung der Wartezeiten in Krankenhäusern unterzeichnet. Unter anderem werden die Sprachanforderungen für Krankenschwestern und -pfleger aus nicht europäischen Ländern gelockert. Dies geht aus der Vereinbarung über einen Akutplan für das Gesundheitssystem hervor, auf den sich die Parteien geeinigt haben. Dieser wurde am Donnerstag vorgestellt.

Schwere Fälle sollen zuerst behandelt werden

Die Vereinbarung, die bis 2024 zwei Milliarden Kronen vorsieht, bedeutet auch, dass die Verwaltungsarbeit zeitweise reduziert werden soll. Überdies wird die Regierung einen Gesetzentwurf vorlegen, um das Recht auf eine erweiterte freie Krankenhauswahl für bestimmte Behandlungen vorübergehend von 30 auf 60 Tage zu verlängern. Dies wird es den Ärztinnen und Ärzten ermöglichen, den kränksten Patientinnen und Patienten den Vorrang zu geben.

Wir müssen die Krankenhäuser wieder auf Kurs bringen, damit die Patientinnen und Patienten schneller behandelt werden können

Sophie Løhde, Gesundheitsministerin

„Mehrere unserer Krankenhäuser befinden sich in einer schwierigen Situation. Wir müssen sie wieder auf Kurs bringen, damit die Patientinnen und Patienten schneller behandelt werden können und wir den Druck auf das Gesundheitspersonal verringern“, sagte Innen- und Gesundheitsministerin Sophie Løhde (Venstre) in einer Pressemitteilung.

Gelockerte Sprachanforderungen

Die Lockerung der Sprachanforderungen bedeutet, dass sie einheitlicher als bisher sein werden. Die Sprachanforderungen für Krankenschwestern und Krankenpfleger aus Drittländern sollen mit den Sprachanforderungen für Gesundheitsfachkräfte aus EU- und EWR-Ländern harmonisiert werden. Zu den EWR-Ländern gehören Norwegen, Island und Liechtenstein.

Dies bedeutet, dass es nicht mehr gesetzlich vorgeschrieben ist, vor der Ernennung zu einer Beurteilungskandidatin oder einem Beurteilungskandidaten (evalueringsansættelse) einen dänischen Sprachtest zu absolvieren. Eine Beurteilungskandidatur ist eine Anstellung von mindestens sechs Monaten auf Vollzeitbasis. Während dieses Zeitraums kann etwa ein Krankenhaus die Kompetenzen und Kommunikationsfähigkeiten des Mitarbeitenden beurteilen.

Die Bürgerinnen und Bürger in Dänemark müssen also nicht befürchten, dass sie auf Krankenpflegekräfte treffen, die nicht über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen.

Anders Kühnau, Vorsitzender von Danske Regioner

„Wie bei Angehörigen der Gesundheitsberufe aus EU-Ländern entscheidet die Arbeitgeberin oder der Arbeitgeber vor Ort, ob sie über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen. Die Bürgerinnen und Bürger in Dänemark müssen also nicht befürchten, dass sie auf Krankenpflegekräfte treffen, die nicht über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen“, sagte der Vorsitzende von Danske Regioner, Anders Kühnau (Sozialdemokratie).

Drei übergeordnete Ziele

Insgesamt hat der Akutplan drei Ziele, sagte Løhde auf einer Pressekonferenz am Donnerstag. Erstens müssen die Wartelisten abgebaut werden. Zweitens soll die Zahl der Einsätze in diesem Jahr um drei Prozent höher sein als im vergangenen Jahr. Das entspricht laut Løhde 10.000 Hüft- oder Knieoperationen. Und drittens muss das Recht der Patientinnen und Patienten auf Untersuchung eingehalten werden, und zwar auf dem Niveau, das es vor der Corona-Pandemie hatte.

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