Gesundheit

Ministerin prüft, ob Privatkliniken mehr Operationen übernehmen können

Ministerin prüft, ob Privatkliniken mehr Operationen übernehmen können

Vorstoß: Privatkliniken sollen mehr Operationen übernehmen

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Die Gesundheitsministerin Sophie Løhde (Venstre) wird mit den Regionen und Privatkliniken über ein Sofortpaket verhandeln, das die öffentlichen Krankenhäuser entlasten soll. Privatkliniken sollen mehr Operationen übernehmen. Foto: Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix

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85.000 Menschen warten in Dänemark auf eine Operation. Nun soll ein Sofortpaket den Behandlungsstau abbauen. Gesundheitsministerin Løhde hat Privatkliniken ins Auge gefasst.

Gegenüber der Zeitung „Berlingske“ hat Gesundheitsministerin Sophie Løhde (Venstre) angekündigt, dass sie die Gesundheitsbehörde bitten werde zu prüfen, ob Privatkliniken spezielle Operationen durchführen können, die bislang öffentlichen Krankenhäusern vorbehalten waren. Der Grund: Es gibt einen Operationsstau in Dänemark.

Die Ankündigung der Ministerin in der Zeitung liegt im Vorfeld von Verhandlungen zwischen der Regierung, den Regionen sowie Privatklinken über ein Sofortpaket, das die öffentlichen Krankenhäuser entlasten soll.

Es gebe zu viele Patientinnen und Patienten, die zu lange auf ihre Operationen warten müssten, so die Ministerin. Bereits jetzt würde eine steigende Zahl von Operationen in Privatkliniken durchgeführt.

85.000 Menschen warten auf eine Operation

Laut „Berlingske“ warten aktuell 85.000 Patientinnen und Patienten auf eine Operation – eine Zahl, die im Großen und Ganzen 2022 gleich blieb. Løhde fordert, dass die Privatkliniken ihre Preise senken, die sie gegenüber den Regionen für Operationen fordern.

Jes Søgaard, Professor für Gesundheitswirtschaft an der Syddansk Universitet, findet die Idee, dass Privatkliniken mehr Operationen übernehmen, gut, allerdings werde dadurch die derzeitige Krise nicht gelöst.

Jakob Kjellberg vom Nationalen Forschungs- und Analysezentrum für Wohlfahrt weist darauf hin, dass Privatkliniken bereits jetzt viele Operationen durchführen. Allerdings sieht er die Gefahr, dass existierende Zentren für Spezialoperationen gefährdet werden könnten, sollten Privatkliniken mehr Operationen übernehmen.  Die Abwägung sei nicht einfach. Es dürfe nicht damit enden, dass man für das Gleiche nur mehr zahle, so Kjellberg.

Im Laufe der Woche sollen die Verhandlungen zu dem Sofortpaket anlaufen.

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