Soziale Brennpunkte

Aus Randalierern sollen Feuerwehrleute werden

Aus Randalierern sollen Feuerwehrleute werden

Aus Randalierern sollen Feuerwehrleute werden

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Foto: Karin Riggelsen (Archiv)

Als Jugendliche in der vergangenen Silvesternacht Einsatzkräfte bei der Arbeit behinderten, hat das in Dänemark zu Schlagzeilen und eine Debatte über den sozialen Zusammenhalt geführt. Jetzt werden Millionen in ein Projekt gesteckt, das aus potenziellen Randalierern Feuerwehrleute machen soll.

Seit 2014 sind durch das Projekt „Brandkadetter“ in Dänemark 579 Nachwuchs-Feuerwehrleute angelernt worden. Eigentlich sollte es Ende des Jahres auslaufen. Doch jetzt sind neue Mittel bereitgestellt worden. Das teilte der Dachverband der dänischen Feuerwehren, Danske Beredskaber, am Sonntag mit.

Das Verteidigungsministerium will bis zu sechs Millionen Kronen zwischen 2019 und 2012 unterstützen. Hinzu kommen 4,6 Millionen Kronen von der Velux-Stiftung.

Jarl Vagn Hansen, Vorsitzender von Danske Beredskaber, unterstreicht, dass das Projekt somit nicht einfach nur fortgeführt werden könne. „Es ist zugleich ein kräftiger Schulterklopfer für die gesamte Existenzgrundlage des Projektes“, sagt er.

Das Projekt wird seinen Namen in „Unge i Beredskabet“ (Jugendliche in der Feuerwehr) ändern und auf bisherigen Erfahrungen aufbauen – aber auch neue Wege gehen. So soll daran gearbeitet werden, dass Übergriffe und Schikane von Feuerwehrleuten im Einsatz in sozialen Brennpunkten unterbunden werden.

Jugendliche sollen miteinbezogen werden

„Wir sind unwahrscheinlich froh darüber, dass das Verteidigungsministerium und das Folketing das Potenzial darin sehen, dass wir aus den Jungen Menschen, die in ihrem Alltag herausgefordert sind, Feuerwehrleute statt Randalierer machen“, sagt Bjarne Nigaard, Sekretariatsleiter bei Danske Beredskaber.

Vergangenes Jahr wahren in der Silvesternacht in 20 Fällen Feuerwehrleute mit Feuerwerkskörpern angegriffen worden. Das gab mit den Ausschlag, das Projekt zu fördern, sagt Verteidigungsminister Claus Hjort Frederiksen. „Die Rettungsbereitschaft hat gute Erfahrungen damit gemacht, solchen Vorkommen vorzubeugen, indem Jugendliche in konstruktive Gemeinschaften miteinbezogen werden. Diese Arbeit möchte die Regierung gerne unterstützen“, so der Minister weiter.

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