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Mitten im Grünen: So will Süderlügum sein Angebot für Urlauber erweitern

Mitten im Grünen: So will Süderlügum sein Angebot für Urlauber erweitern

So will Süderlügum sein Angebot für Urlauber erweitern

Arndt Prenzel, shz.de
Süderlügum/Sønder Løgum
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Hier soll ein Campingplatz entstehen. Foto: Arndt Prenzel

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Urlauber sollen nicht nur durch Süderlügum hindurchfahren oder nur zum Einkaufen anhalten, die Gemeinde möchte ihnen ein Angebot zum Übernachten machen. Die Initiative dazu kommt von Landwirt Henning Sönnichsen.

Der Standort ist klasse, die Gemeinde ist begeistert. Landwirt Henning Sönnichsen will direkt neben dem Fleggaard-Supermarkt einen Campingplatz eröffnen. „Wir freuen uns“, sagt der stellvertretende Bürgermeister und Vorsitzender des Bauausschusses Stefan Sendler.

„Süderlügum ist dem Tourismus gegenüber sehr aufgeschlosssen. Ein Campingplatz fehlte bisher noch.“ Eine frühere Planung im nahen Gewerbegebiet habe sich zerschlagen, dort baut jetzt ein Fastfood-Anbieter. Umso besser sei es, dass der Landwirt seine Idee wieder aufgreife. Auch die Gemeindevertretung signalisierte bereits Zustimmung.

„Ich bin erst in der Vorphase“, berichtet Henning Sönnichsen, „Wir gehen Schritt für Schritt vor.“ Zunächst musste er in Absprache mit dem Kreis Nordfriesland ein Lärmschutzgutachten vorweisen. „Es geht um den Lärmschutz für die Campingplatznutzer.“ Denn der Verkehrslärm auf der nahen Hauptstraße hätte zu laut sein können. Diese Hürde wurde genommen.

Idee entstand während der Coronazeit

Danach habe er erst einmal das allgemeine Plazet der Gemeindevertretung abwarten wollen. Die Zustimmung hat er nun, es kann losgehen. „Die Idee ist mir während der Corona-Zeit gekommen“, sagt Henning Sönnichsen, der das Land gemeinsam mit seiner Schwester geerbt hat.

Er habe ganz entspannt auf der idyllischen Wiese gestanden und sinniert. „Jetzt fehlt nur noch ein Teich“, ging es ihm durch den Kopf. Von dieser Vorstellung aus ging es schnell weiter in der Fantasiereise. Plötzlich war klar: „Wisst ihr was, ich mache hier einen Campingplatz auf.“

Campingplatz auf zwei Hektar

Auf circa zwei Hektar soll nun ein „Rundum-Campingplatz“ mit rund 80 bis 90 Stellplätzen entstehen. „Nicht nur Wohnmobile, auch Wohnwagen und Zelter sind willkommen“, sagt der Unternehmer. Da keine Eile vorhanden ist, will er in Ruhe planen. Alles ist eine Frage der Finanzen. Alles ist aber auch in Bewegung. Reichen 500.000 Euro? Steigen die Material- und Energiekosten weiter stark an?

Auch für dänische Gäste auf Einkaufstour interessant

Das Projekt dürfte auch gerade für die dänischen Gäste interessant sein. Der riesige Fleggaard-Supermarkt liegt in direkter Nähe, die Caféteria praktisch direkt vor dem Gelände. „Da kann man in Ruhe sein Bier einkaufen und dann gemütlich ins Zelt gehen“, scherzt Stefan Sendler. Tatsächlich ist der Einkaufstourismus ein wichtiger Standortfaktor in Süderlügum.

Die Dänen kommen zum Teil von weit her, um zu shoppen. Da kann eine Nacht auf dem Campingplatz die passende Erholung bieten. Campingplätze in der Grenzregion haben eine lange Tradition. So beispielsweise in Ruttebüll auf dänischer Seite, oder aber in Ellhöft.

Henning Sönnichsen ist ein rühriger Nordfriese, er züchtet nebenberuflich seit vielen Jahren Limousin-Rinder. „Von Kindheit an bin ich den Umgang mit Rindern gewohnt. Als aufgebildeter Schlachtermeister biete ich heute Limousinenrinder aus eigener Aufzucht und artgerechter Haltung an.“ Zeit für die Realisierung seines Campingplatzes hat er dennoch.

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