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Behörde rät: Keine Pflanzen aus dem Urlaub mit nach Hause bringen

Behörde rät: Keine Pflanzen aus dem Urlaub mit nach Hause bringen

Behörde: Keine Pflanzen aus Urlaub mit nach Hause bringen

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Es ist nicht erlaubt, Saatgut und Pflanzen von außerhalb der EU ohne Pflanzengesundheitszeugnis nach Dänemark einzuführen. Für gefährdete Pflanzenarten - wie einige Orchideen und Kakteen - ist außerdem eine spezielle Ausfuhr- und Einfuhrgenehmigung erforderlich, wenn die Pflanzen oder deren Samen nach Dänemark gebracht werden sollen (Archivfoto). Foto: Angela Weiss/Ritzau Scanpix

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Für die heimische Natur kann es katastrophal sein, wenn Urlauberinnen und Urlauber mit Pflanzen aus dem Urlaubsland unerwünschte Schädlinge und Bakterien einschleppen. Die dänische Landwirtschaftsbehörde rät sogar bei Reisen innerhalb der EU davon ab, Pflanzen mitzunehmen.

Osterferien verbringen dieses Jahr wieder viele in Ländern rund um die Welt. Eine Pflanze aus dem Urlaubsland kann da wie eine Erinnerung an einen unvergesslichen Urlaub wirken.

Doch das ist keine gute Idee, sagt Kristine Riskær, Leiterin des Referats für Pflanzen und biologische Sicherheit in der Landwirtschaftsbehörde. „Pflanzen können Krankheiten beherbergen, die man mit dem bloßen Auge nicht sehen kann. Deshalb gibt es eine Reihe von Regeln, die wir bei der Einfuhr von Pflanzen beachten müssen“, sagt sie.

Olivenbaum
Olivenbäume erinnern an den warmen Süden. Doch Stecklinge oder Kerne für die eigene Pflanze sollten wir im heimischen Fachhandel kaufen und nicht selbst mitbringen, rät die Landwirtschaftsbehörde (Archivfoto). Foto: Emre/Unsplash.com

Behörde rät auch von Importen aus EU-Urlaubsländern ab

Obwohl die Vorschriften nur für die Einfuhr von Pflanzen und Samen aus Nicht-EU-Ländern gelten, rät Kristine Riskær auch davon ab, Pflanzen aus Urlaubsländern innerhalb der EU mit nach Hause zu bringen, da sie äußerst schädlich sein können. Der Ratschlag gilt naturgemäß nicht für das deutsch-dänische Grenzland, sondern für Reisen in weiter entfernte Länder wie etwa Italien.

Dort befällt zum Beispiel das Bakterium „Xylella fastidiosa“ seit 2014 die Olivenhaine. Es ist ein Bakterium, das so zerstörerisch ist, dass Riskær es die Antwort der Pflanzen auf Corona nennt.

„Olivenbäume, die seit Generationen in italienischen Olivenhainen stehen, wurden abgesägt und ihre Wurzeln abgefressen“, sagt sie. „Es ist wirklich ein Horror, und die Folgen könnten ziemlich ernst sein, wenn die Bakterien nach Dänemark kommen“, so Riskær.

Wer auf einem Markt in der Toskana steht und sich in eine Pflanze verliebt, könne nicht sicher sein, dass die Pflanze nicht von der Krankheit befallen ist.

„Viele Krankheiten sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen, bis die Pflanze ein Krankheitsstadium erreicht hat, in dem man sie ohnehin nicht mehr kaufen würde“, sagt Riskær. „Genieß die Pflanze dort, wo sie steht“, rät sie.

Sonderregeln bei Rückkehr aus Nicht-EU-Ländern

Wer von außerhalb der EU nach Dänemark reist, für den gelten ohnehin besondere Regeln.

Hier müssen Pflanzen, Samen, Früchte und Schnittblumen von einem speziellen Pflanzenzertifikat des Herkunftslandes begleitet sein. Das Zertifikat muss belegen, dass die Pflanzen frei von schweren Schädlingen sind. Auch Saat- und Pflanzgut von außerhalb der EU muss bei der Ankunft in Dänemark kontrolliert werden.

Die gemeinsamen EU-Vorschriften für die Einfuhr von Pflanzen wurden im Dezember 2019 eingeführt. Die dänischen Regeln (auf Dänisch) sind hier zu sehen.

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