Energiekrise

Werden Ferienwohnungen auf Amrum und Föhr im Winter teurer?

Werden Ferienwohnungen auf Amrum und Föhr im Winter teurer?

Werden Ferienwohnungen auf Amrum und Föhr im Winter teurer?

Bastian Fröhlig/SHZ.de
Amrum/Föhr
Zuletzt aktualisiert um:
Die Heizkosten steigen allerorts - auch auf Amrum und Föhr. Was bedeutet das für den Winterurlaub an der Nordsee? Foto: imago/Gottfried Czepluch

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Energiekosten steigen, Stadtwerke und andere Anbieter erhöhen die Abschlagszahlungen. Das betrifft natürlich auch die Vermieter von Ferienwohnungen auf Amrum und Föhr.

Müssen Vermieter von Ferienwohnungen aufgrund der steigenden Energiepreise Konsequenzen ziehen und die Preise für Urlauber erhöhen oder lohnt sich die vermietung im Winter vielleicht nicht mehr? Darüber wird auch unter den Eigentümern von Ferienwohnungen auf Föhr und Amrum diskutiert. „Wir haben schon den einen oder anderen Eigentümer, der sagt: ,Sperr mal zu über den Winter‘“, berichtet Holger Frädrich von der Ferienvermietung „Föhrreisen“. Doch das sei eher die Minderheit. „Ob sich die Vermietung lohnt, ob es sich energetisch lohnt, muss jeder Vermieter am Ende selbst entscheiden.“

Grundsätzlich seien die Mietpreise für Ferienwohnungen und -häuser im Winter ohnehin niedriger. Energie- und Heizkosten seien – anders als oftmals in Dänemark – bereits im Preis enthalten. „Die Wohnungen sind oft schon lange im Voraus bezahlt. Da wäre es schwierig, jetzt die Preise zu erhöhen“, erläutert Frädrich. Von Vermieterseite habe er zudem gehört, dass viele die Preise nicht erhöhen wollen, da „alle weniger Geld in der Tasche haben“. Lieber weniger Einnahmen, als gar keine Einnahmen, könnte die Devise sein.

Ist eine Wohnung mit Sauna oder Schwimmbad ausgestattet, zahle der Mieter seit jeher mehr – egal, wie oft beides genutzt wird. „Es wird in der Regel nicht einzeln abgerechnet. Die wenigsten Vermieter haben einen eigenen Zähler“, betont Frädrich. Generell schätzt er, dass die Buchungslage für den Winter unter dem Niveau von 2019 liegen wird. „Es sieht so aus, als ob der Oktober und Silvester unter der Vor-Corona-Zeit bleiben“, spekuliert Frädrich.

Generell sei das Jahr 2022 schwankend gewesen: „Das Frühjahr war zurückhaltender, Pfingsten und die Hauptsaison sehr gut. Der September sah erst nicht gut aus, wurde es aber dann.“ Auch für das Jahresende rechnet Frädrich mit kurzfristigen Buchungen: „Wenn die neuen Abschläge kommen, werden viele vielleicht etwas vorsichtiger und zurückhaltender sein und sich kurzfristig entscheiden, ob eine Woche Urlaub drin ist.“

2022 könnte besser werden als 2019

Robert Weber von Ferien auf Föhr, der 138 buchbare Immobilien betreut, ist deutlich optimistischer. 85 Wohnungen seien für Weihnachten und Silvester bereits belegt. Eine Quote von 62 Prozent. „Das ist ein guter Schnitt im Vergleich zum Vorjahr“, betont er. Damit knüpfe man ans Jahr 2019 an. „2019 war sehr gut und es wird sich zeigen, ob wir es noch toppen werden.“

Dann werde es ruhig. Seit Juni verzeichne er zehn Buchungen pro Monat für den Jahreswechsel. „Ich gehe davon aus, dass wir eine Belegung von nahezu 100 Prozent haben werden. Das wäre eine extrem gute Bilanz.“

Vermietung sichert Einnahmen

Steigende Heiz- und Energiekosten seien immer wieder Thema in Gesprächen mit Vermietern. „Da geht es uns allen gleich“, sagt Weber. Dennoch sehen viele das Thema gelassen. „Bei keinem Quartier wurden die Kosten wegen der steigenden Energiekosten erhöht“, betont Weber. Das liege sicherlich auch an den schwankenden Buchungszahlen im Jahr 2022 – ausgelöst durch Corona.

„Wer im Winter Mieteinnahmen hat, kann auch die Nebenkosten bezahlen. So sehr werden die Preise ja nicht explodieren“, ist Weber überzeugt. Für ihn ist klar: „Vermieten ist besser, als nicht vermieten, selbst wenn die Einnahmen geringer sind.“

Mehr lesen