Ein Plädoyer für Schwarz-Gelb

Warum die Koalition aus CDU und FDP für SH die bessere Option ist

Warum die Koalition aus CDU und FDP die bessere Option ist

Warum die Koalition aus CDU und FDP die bessere Option ist

SHZ
Kiel
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Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein steht im TV-Studio neben Bernd Buchholz, Spitzenkandidat der FDP. Foto: Christian Charisius/dpa/shz.de

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Nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein bleibt eines noch spannend. Mit wem geht die CDU eine Koalition ein. Gehen sie mit den Grünen oder der FDP? Ein Plädoyer für Schwarz-Gelb.

Eigentlich ist die Sache klar, oder? „Es gibt zwei Wahlsieger – Günther und die Grünen.“ Aus Jamaika wird Schwarz-Grün. Regierungsbildung abgeschlossen. Könnte man meinen. Aber Demokratie ist selten einfach.

Ja, der amtierende Ministerpräsident hat die Schleswig-Holstein-Wahl gewonnen. Aber der Mann heißt eben Daniel Günther – und nicht, wie man in diesen Tagen glauben könnte, Robert Habeck.

Kiel ist den Bundesgrünen wichtig

Vom grünen Vizekanzler stammt übrigens das zu Beginn dieses Textes beschriebene Zitat. Ein Dankeschön an den Wahlsieger, aber auch ein schlauer Schachzug. Kiel ist wichtig für die Bundesgrünen. Schleswig-Holstein, in dem Habeck lange Jahre als Minister im Kabinett Günther regierte, ist so etwas wie der deutsche Musterschüler für den Ausbau erneuerbarer Energien. Habecks Herkunft und Vergangenheit sind eng mit seiner Zukunft in der Ampelregierung verknüpft.

Die andere Meinung zum Weiterlesen: Das Plädoyer für Schwarz-Grün

Aber Schleswig-Holstein ist mehr als Robert Habeck. Und eine Ampel hat drei Farben.

Ohne die FDP keine Jamaika-Erfolgsgeschichte

Ja, die FDP hat einige Wählerstimmen verloren. Und dennoch ist sie unverzichtbar im innerdeutschen Parteiengefüge. Ohne die Liberalen gäbe es keine Bundes-Ampel und schon gar keine fünfjährige Erfolgsgeschichte namens Jamaika im Norden.

Daniel Günther hat sich explizit bei beiden Koalitionspartnern bedankt. Er hat die Gunst der Stunde erkannt. Schon lange gab es keinen stärkeren CDU-Ministerpräsidenten mehr. In einem schwarz-gelben Bündnis könnte Günther diese Stärke festigen und müsste weniger Kompromisse eingehen. In Schwarz-Gelb wäre mehr CDU drin als in Schwarz-Grün – ganz sicher aber mehr Daniel Günther.

Konservative und Freie Demokraten können auf viele Jahre Erfahrung als Team zurückgreifen. Gemeinsam könnten sie beweisen, dass sich Klima- und Wirtschaftspolitik im Norden wirklich verbinden lassen. Und die FDP könnte doch noch beweisen, dass sie im Norden auch ohne einen Wolfgang Kubicki Bestand haben kann.

Grünen mit SPD und SSW starke Opposition

Als Gegengewicht würden die Grünen zusammen mit SPD und SSW eine starke Opposition im neuen Landtag bilden. Auch wenn auf diese Arbeit die wenigsten Politiker scharf sind, wissen alle, wie wichtig ein gesundes Gegengewicht ist. Aber wo sollte das bei einer Großen Koalition aus CDU und Grünen entstehen, wenn die dann noch größte Oppositionsfraktion eine zertrümmerte SPD ist?

Und dann gibt es da noch einen persönlichen Faktor – wie überhaupt alles bei dieser Wahl persönlich ist. Der Triumph des Daniel Günther lässt derzeit einige Menschen weit in die Zukunft schauen. Manch ein Christdemokrat träumt bereits von einem Kanzlerkandidaten Günther im Jahr 2025. Aber wie soll der gegen den wahrscheinlichsten grünen Gegner namens Robert Habeck antreten, wenn er ihm jetzt in der gemeinsamen Heimat alle Wünsche erfüllt?

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Hannah Dobiaschowski
Hannah Dobiaschowski Projekte / Marketing
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