Zensus 2022

Tausende Haushalte in SH erhalten Interview-Termine

Tausende Haushalte in SH erhalten Interview-Termine

Tausende Haushalte in SH erhalten Interview-Termine

SHZ
Schleswig-Holstein
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In diesem Jahr findet in Deutschland wieder ein Zensus statt. Foto: Arno Burgi/shz.de

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Seit dem 8. Mai können die Terminankündigungen für die Interviews in den Briefkästen landen. 220.000 Haushalte in Schleswig-Holstein werden angeschrieben. Mit dem Zensus 2022 kommen aber noch viel mehr Menschen in Berührung.

In diesem Jahr findet in Deutschland wieder einmal ein Zensus statt. Herauszufinden gilt es grob gesagt, wie viele Menschen bei uns leben, wie alt sie sind, wo sie wohnen und wo sie arbeiten. Alle zehn Jahre werden diese Daten durch die Statistikämter von Bund und Ländern normalerweise erhoben. Der letzte Zensus war im Jahr 2011.

In Schleswig-Holstein wurde dafür in jedem Kreis beziehungsweise jeder kreisfreien Stadt eine eigene Erhebungsstelle eingerichtet.

Stichproben-Befragung – Blick in den Briefkasten lohnt

In insgesamt 220.000 Haushalten in Schleswig-Holstein wird wichtige Post im Briefkasten landen. Seit dem 8. Mai gehen die amtlichen Informationen heraus. Wer sie erhält, gehört zu den ausgewählten Bürgern, die an der anonymen Stichproben-Befragung teilnehmen müssen.

In dem Schreiben wird ein entsprechender Termin mit dem Interviewer vorgeschlagen. Man erfährt dessen Namen sowie eine Telefonnummer, um gegebenenfalls ein neues Datum zu vereinbaren.

Und ja: Die Teilnahme ist nicht freiwillig. Wer auf Erinnerungen und Mahnschreiben nicht reagiert, bekommt ein Zwangsgeld im mittleren dreistelligen Bereich aufgebrummt. Es ist jedoch auch möglich, die Umfrage selbst am heimischen Computer zu machen. Gerade in Zeiten von Corona ein wichtiger Hinweis.

Wer führt die Befragungen durch?

Üblicherweise werden die Befragungen ansonsten von sogenannten Erhebungsbeauftragten der Kommunen vor Ort durchgeführt. Diese können ihre Identität mit einem offiziellen und personalisierten Ausweis nachweisen, sind von der zuständigen Erhebungsstelle amtlich bestellt und zur Verschwiegenheit verpflichtet.

„Wenn die Online-Bearbeitung für jemanden ein Problem darstellen sollte, wäre es zur Not auch möglich einen Papierfragebogen zu beantragen“, so Christian Böse, Sprecher des Statistikamts Nord.

Diese Erhebungen in den Haushalten sollen die Qualität der registergestützten Bevölkerungszählung steigern. In ganz Deutschland werden dafür über 10 Millionen Menschen kontaktiert. Stichtag für die Befragung ist der 15. Mai. Bis Mitte August sollen sie abgeschlossen sein. Auch die Interview-Einladungen können somit auch erst in den nächsten Wochen eintrudeln.

Warum gibt es den Zensus überhaupt?

Notwendig ist der Zensus vor allem für die Politik. Denn viele Entscheidungen in Bund, Ländern und Gemeinden beruhen auf Bevölkerungs- und Wohnungszahlen. Dazu zählen beispielsweise die Frage nach dem Bau von neuen Schulen und Kitas oder neuen Wohnungen an den richtigen Orten. Aber es geht auch um den Zuschnitt von Wahlkreisen und nicht zuletzt um die Schlüsselzuweisungen von Geldern.

Wer wird noch im Rahmen des Zensus befragt?

Übrigens: Bürger, die in Wohnheimen oder Gemeinschaftsunterkünften wohnen, sind über die Melderegister nicht vollständig zu erfassen. Deshalb wird hier zusätzlich eine Vollerhebung durchgeführt. Heißt: alle Bewohner sind auskunftspflichtig.

In sensiblen Bereichen, etwa in Pflegeheimen, kann die Heimleitung Auskunft geben.

Aber auch wer nicht zu den auserwählten Haushalten gehört oder in einem Wohnheim lebt, könnte mit dem Zensus 2022 in Berührung kommen. Denn im Zuge der Gebäude- und Wohnungszählung werden zusätzlich alle privaten Eigentümer von Wohnungen oder Gebäuden mit Wohnraum befragt. Ebenso gewerblich tätige Mehrfacheigentümer und Verwalter, sowie sonstige Verfügungs- und Nutzungsberechtigte von Gebäuden oder Wohnungen.

In Schleswig-Holstein sind das insgesamt rund 900.000 Personen, teilte Böse gegenüber shz.de mit. Diese müssen schriftlich (online) Auskunft geben.

Vorsicht vor möglichen Betrügern

Beim Zensus 2022 werden Fragen zur Person, deren (Aus-)Bildungsstand und Erwerbsstatus, nicht aber zu persönlichen Daten wie, Einkommen, Impfstatus, Bankverbindung oder Sozialversicherungsnummer gestellt. Der Kontakt erfolgt auch nicht per Mail. Wer entsprechende Mails erhält, sollte diese ignorieren und löschen. Offizielle Interviewer können sich als solche ausweisen.

 

 

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