Risikobewertung erhöht

RKI zu Omikron: Bei Husten oder Schnupfen zu Hause bleiben – auch Geimpfte

RKI zu Omikron: Bei Husten oder Schnupfen zu Hause bleiben – auch Geimpfte

Bei Husten oder Schnupfen zu Hause bleiben

SHZ
Berlin
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Auch Geimpfte und Genesene sollen bei Erkältungssymptomen zu Hause bleiben, rät das RKI. Foto: imago images/Antonio Guillen Fernández/shz.de

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Wegen der Omikron-Variante hat das RKI seine Risikobewertung für Deutschland erhöht. Auch für Geimpfte und Genese gelte: Kontakte reduzieren, bei Erkältungssymptomen zu Hause bleiben. Die Empfehlungen im Überblick.

Wegen der Omikron-Variante des Coronavirus hat das Robert Koch-Institut (RKI) seine Risikobewertung verschärft. Für zweifach Geimpfte und Genesene werde die Gefahr einer Ansteckung nun als "hoch" angesehen, teilte das RKI am Montag auf Twitter mit. Für Ungeimpfte bleibt es demnach "sehr hoch". Für Geimpfte mit Auffrischimpfung (Booster) schätzt das Institut die Gefährdung hingegen als moderat ein. Insgesamt werde die Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung als "sehr hoch" eingeschätzt, schreibt das Institut in seiner geänderten Risikobewertung. Es warnt vor einer schlagartigen Erhöhung der Fallzahlen.

"Ursächlich hierfür ist das Auftreten und die rasante Verbreitung der Omikron-Variante, die sich nach derzeitigem Kenntnisstand (aus anderen Ländern) deutlich schneller und effektiver verbreitet als die bisherigen Virusvarianten", schreibt das RKI. Die aktuelle Entwicklung sei "sehr besorgniserregend". Zu befürchten sei bei weiterer Verbreitung von Omikron eine weitere Zunahme schwerer Erkrankungen und Todesfälle und ein Überschreiten der deutschlandweit verfügbaren intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten.

Auch Geimpfte sollen bei Symptomen unbedingt zu Hause bleiben

Auf der Internetseite des RKI sind die Empfehlungen des Instituts aufgelistet, an die sich alle Menschen, unabhängig vom Impfstatus, halten sollten. Es sei "unbedingt erforderlich", bei neu auftretenden Symptomen einer Atemwegserkrankung wie Schnupfen, Husten oder Halsschmerzen zu Hause zu bleiben, die Hausarztpraxis zu kontaktieren und einen PCR-Test durchführen zu lassen.

Des Weiteren sollten alle nicht notwendigen Kontakte reduziert werden. Wo dies nicht möglich sei, sollten sich Kontakte auf einen engen und gleichbleibenden Kreis beschränken. Von größeren Veranstaltungen und Feiern, auch im privaten Bereich, rät das RKI dringend ab. Es wird weiterhin empfohlen, in Innenräumen medizinische Masken zu tragen, sich an die Hygiene- und Abstandsregeln zu halten sowie vor Treffen mit anderen Menschen, wenn möglich, einen Test zu machen.

All diese Empfehlungen gelten explizit auch für Geimpfte und Genesene. Darüber hinaus sollten sich vollständig Geimpfte nach Möglichkeit um eine Boosterimpfung kümmern. Ungeimpften wird dringend empfohlen, die Grundimmunisierung vorzunehmen. "Für die Senkung der Neuinfektionen, den Schutz der Risikogruppen und die Minimierung schwerer Erkrankungen und Todesfälle ist die Impfung der Bevölkerung von zentraler Bedeutung", schreibt das Robert Koch-Institut.

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Hajo Zeeb: Omikron-Welle wird alle bisherigen übersteigen

Auch der Epidemiologe Hajo Zeeb warnte vor der Wucht einer möglichen Omikron-Welle. "Die Zahlen der Neuinfektionen und der Menschen im Krankenhaus wird vermutlich alles übersteigen, was wir bisher gesehen haben", sagte der Experte vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Erste Daten aus Großbritannien würden zeigen, "dass die Krankheitsschwere bei der Omikron-Variante ähnlich wie bei Delta ist". Vor allem im Januar müsse in Deutschland mit einer hohen Hospitalisierung gerechnet werden.

Angesichts dessen forderte Zeeb rasches Handeln. "Wir brauchen noch vor Neujahr schärfere Maßnahmen." Vor allem Kontaktbeschränkungen seien "äußerst sinnvoll und effektiv". Menschen sollten sich wieder auf einen kleinen, festen Personenkreis konzentrieren und sich darüber hinaus regelmäßig testen. "Zwischen drei und sieben Menschen halte ich für angemessen." Doch trotz Kontaktbeschränkungen und Impfungen sei eine generelle Ausbreitung von Omikron nicht mehr zu verhindern, so Zeeb. Neue Beschränkungen könnten das Tempo der Ausbreitung verlangsamen. Dies sei "zwingend notwendig, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten".

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