Erneuerbare Energie aus SH

Onshore-Windkraft lässt den Ökostrom-Anteil in SH weiter wachsen

Onshore-Windkraft lässt den Ökostrom-Anteil in SH weiter wachsen

Onshore-Windkraft lässt den Ökostrom in SH wachsen

SHZ
Kiel
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Windkraft an Land, hier im Windpark Reußenköge, war auch im Jahr 2020 Motor der Energiewende. Foto: Carlo Jolly / SHZ

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Während die Offshore-Windenergie leicht rückläufig war, ist der Atomstrom bald aus Schleswig-Holsteins Strommix verschwunden.

Fast zwei Drittel des in Schleswig-Holstein erzeugten Stroms, genau 63,2 Prozent, stammten im vergangenen Jahr bereits aus erneuerbaren Energien. Das sind 3,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Allein die Windproduktion an Land macht mittlerweile mit 13,2 Megawattstunden (MWh/ plus 5,5 Prozent) ein gutes Drittel der gesamten Stromerzeugung von 24,8 MWh aus. Der Anteil der Offshore-Windenergie ging dagegen um 2,6 Prozent auf 7 MWh zurück. Das geht aus aktuellen Zahlen des Statistikamtes Nord hervor.

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Der Anteil der Stromerzeugung aus Kernenergie betrug 26,9 Prozent. Er stieg zum vorerst letzten Mal um 3,9 Prozent. In der Silvesternacht geht Schleswig-Holsteins letztes Atomkraftwerk Brokdorf im Kreis Steinburg vom Netz.

Die fossilen Energieträger erreichten vor allem durch den Ersatz des Steinkohle- durch ein Gaskraftwerk in Kiel im Jahr 2019 noch einen Anteil von 9,3 Prozent. Das ist allerdings noch ein Plus von 3,7 Prozent. Denn während sich die Kohleverstromung – unter anderem durch die Umstellung bei den Kieler Stadtwerken – um 26,7 Prozent verringerte, wuchs der Stromanteil aus Erdgas um mehr als 35 Prozent.

Rechnerisch Stromverbrauch zu 160 Prozent gedeckt

„Die Zahlen zeigen die weiteren Fortschritte bei der Energiewende im Stromsektor“, lobte Umweltminister Jan Philipp Albrecht. Schleswig-Holstein baue damit seine Position als Energiewendeland Nummer eins aus.“

Rechnerisch ist der Stromverbrauch in Schleswig-Holstein – rund 15,8 Millionen MWh – mit der eigenen Erzeugung zu 160 Prozent gedeckt worden.

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Der schrittweise Ausstieg aus der Kohlestromerzeugung werde sich an den anderen Kohlekraftwerkstandorten Wedel, Flensburg und Neumünster fortsetzen, erklärte der Grünen-Minister weiter. „Das sind gute Nachrichten für den Klimaschutz und für den Standort Schleswig-Holstein. Denn künftig werden sich Unternehmen vor allem auch dort neu ansiedeln und Werte schaffen, wo sie CO2-freien Strom vorfinden.“

Ohne das AKW Brokdorf erreichten die Erneuerbaren Energien in Schleswig-Holstein 2020 bereits einen Anteil an der Stromerzeugung von 86 Prozent, rechnet das Umweltministerium vor. Ihr Anteil wird nicht nur durch das Aus der Atomkraft zum Jahreswechsel 2022, sondern auch aufgrund des Ausbaus von Windstrom und Photovoltaik weiter steigen.

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Der Sonnenstrom wuchs – auf noch vergleichsweise geringem Niveau – von 1,5 MWh um 14,2 Prozent. Er macht jetzt bereits fast vier Prozent der Stromproduktion im Windland Schleswig-Holstein aus.

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