Lindaunis-Brücke

Maritime Schlei-Betriebe besorgt

Maritime Schlei-Betriebe besorgt

Maritime Schlei-Betriebe besorgt

Marle Liebelt/shz.de
Schleswig
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Foto: Marle Liebelt / SHZ

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In dieser Woche haben Schleswiger Betriebe konkrete Forderungen zur geplanten Sperrung der Brücke Lindaunis und somit auch der Schlei für den Schiffsverkehr geäußert.

Mehrere maritime Betriebe der inneren Schlei haben den Wahlkampf-Besuch von Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) in Schleswig am Dienstag zum Anlass genommen, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen, in die sie die geplanten Erneuerungs-Arbeiten an der Klappbrücke Lindaunis bringen.

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Die für die Arbeiten verantwortliche Deutsche Bahn AG plant, die Klappbrücke von voraussichtlich Mitte September dieses Jahres bis in den Juli nächsten Jahres hinein nicht für den Schiffsverkehr zu öffnen.

Auf diese Schließung blicken die hiesigen Betriebe mit großer Sorge, sehen sogar ihre Existenz in Gefahr. Denn sie leben vom maritimen Geschäft – egal ob Werften, Kranfirmen, Hafenbetreiber, Zulieferer wie Motorentechniker und Segelmacher oder Vereine.

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Sperrzeiten passen nicht zu Saisonzeiten

Das Problem sei laut Kai Möller vom K.M. Bootsservice in Schleswig nicht, dass man die neue Brücke nicht wolle. Aber die geplante Schließung passe nicht in die maritimen Saisonzeiten und mache den maritimen Betrieben somit einen Strich durch die Rechnung.

Die Bootsbesitzer haben ihre Sommerliegeplätze jeweils vom 1. April bis 31. Oktober, dann nehmen sie ihre Schiffe aus dem Wasser. Ihre Winterliegeplätze in den Hallen und Außenplätzen an Land gehen vom 1. November bis 31. März. Die geplante Schließung schlage da wie eine Bombe rein.

Diese Woche äußerten die Betriebe auch eine konkrete Forderung, zu der die Deutsche Bahn AG am Mittwoch auf Nachfrage unserer Redaktion – wenn auch schwammig – Stellung bezog. Die bräuchten bis Mitte November und ab April 2023 zwei Öffnungszeiten pro Woche.

Keine konkreten Zugeständnisse

Eine Sprecherin teilte dazu nur mit: „Diese Sperrzeiten resultieren in erster Linie aus der notwendigen Liegezeit der Überschüttung der Dämme. Um diese geplanten Zeiten baldmöglichst verifizieren und konkretisieren zu können, wird die Überschüttung auf dem südlichen Damm bereits in dieses Frühjahr vorgezogen. Dieser Vorgang wird messtechnisch begleitet und geologische bewertet.“

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Erst im Sommer, so die Sprecherin, könnten die Sperrzeiten überhaupt verifiziert und gegebenenfalls auch minimiert werden. „Eine entsprechende Kommunikation mit den Betroffenen und eine Anpassung der Sperr- bzw. Öffnungszeiten erfolgt dann schnellstmöglich.“ Dieses Vorgehen sei im März gegenüber der Maritimen Wirtschaft kommuniziert worden.

Kurz: Die Deutsche Bahn AG kann derzeit nur auf den Sommer vertrösten. Ob die „entsprechende Kommunikation mit den Betroffenen dann auch tatsächlich zu einer Anpassung der Sperr- bzw. Öffnungszeiten führen wird, scheint derzeit mehr als unklar.

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