Fischereiministerium

Land fördert Krabbenwertschöpfung: Pulmaschine in Aussicht

Land fördert Krabbenwertschöpfung: Pulmaschine in Aussicht

Land fördert Krabbenindustrie: Pulmaschine in Aussicht

SHZ
Schleswig-Holstein
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Krabbenbrötchen Foto: Mohssen Assanimoghaddam / SHZ

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Bislang werden Nordseekrabben zum händischen Pulen bis nach Marokko transportiert. In Ostfriesland wurde jedoch ein Maschinenverfahren mit Ultraschall entwickelt. Ein Prototyp kann nun gebaut werden, denn das Land will die regionale Wertschöpfung von Krabben fördern.

Um die Krabbenfischerei langfristig zu sichern, fördert Niedersachsens Landesregierung ein Forschungsprojekt zur regionalen Wertschöpfung in der Branche mit einem Millionenbetrag. Fischereiministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) will dazu am Samstag im ostfriesischen Greetsiel einen Förderbescheid über rund 2,3 Millionen Euro aus dem Corona-Sondervermögen des Landes übergeben. „Wir wollen unsere regionalen Wertschöpfungsketten stärken, um die Fischerei insgesamt widerstandsfähiger gegen Krisen zu machen“, sagte die Ministerin der Deutschen Presse-Agentur. Federführend in dem Projekt ist das Thünen-Institut für Seefischerei in Bremerhaven. Einzelheiten sollen am Samstag bekanntgegeben werden.

Ein Teil des Forschungsprojektes beinhaltet auch die bereits seit Jahren geplante Entwicklung des Prototyps einer Krabbenpulmaschine mit Ultraschall-Technik. Es ist ein Projekt, auf das die Krabbenfischer zwischen Ditzum in Niedersachsen und Sylt in Schleswig-Holstein bereits seit Jahren warten. Bislang fehlten den Entwicklern aus Ostfriesland dafür die nötigen Gelder.

Um an das Fleisch der Nordseekrabben zu kommen, wird der Großteil des in Norddeutschland angelandeten Fangs zum Pulen in Handarbeit bislang vor allem nach Marokko transportiert. Grund sind vor allem die Lohnkosten. Unter Umwelt- und Verbraucherschützern sorgt dieser Transport immer wieder für Kritik. Mit einer Maschine, so die Hoffnung der Krabbenfischer, könnte wieder ein größerer Teil der Wertschöpfung bei der Krabbenverarbeitung in Norddeutschland bleiben.

Vor allem im ersten Corona-Jahr 2020 hatten sich die Krabbenfischer zusätzliche Pulkapazitäten gewünscht, da es während der Pandemie zeitweise zu Engpässen in den Pulzentren in Marokko kam. In den vergangenen Wochen und Monaten setzten hohe Spritpreise in Folge des Krieges in der Ukraine die Krabbenfischer und Druck. Viele ließen ihre Kutter deswegen zuletzt in den Häfen liegen.

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