Natur
Kurioser Nistplatz: Blaumeisen brüten in Aschenbecher
Kurioser Nistplatz: Blaumeisen brüten in Aschenbecher
Kurioser Nistplatz: Blaumeisen brüten in Aschenbecher
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Der Frühling naht mit großen Schritten, auch die Tiere sind auf der Balz. Zwei Vögel haben sich in der Gemeinde Lürschau bei Schleswig für ihr Vorhaben einen ganz besonderen Nistplatz für die Aufzucht ihrer Brut ausgewählt.
Seit einigen Tagen nistet ein Blaumeisenpaar ausgerechnet in einem ausgedienten Feuerlöscher, der als Aschenbecher genutzt wird, auf dem Betriebsgelände eines ansässigen Abschleppunternehmen Am Seeberg. Zum Schutz der Vögel hat die Firma sofortige Maßnahmen ergriffen: „Wir haben uns seit Tagen gewundert, dass an der Ausfahrt des Betriebsgeländes immer wieder ausgetretene Kippenreste auf dem Boden lagen, berichtet Uwe Petersen vom gleichnamigen Bergungsunternehmen. „Nachdem wir die Reste eingesammelt hatten, waren nach kurzer Zeit angrenzende Beete und die Steinflächen erneut mit Zigarettenresten übersät. Wir konnten uns allerdings darauf keinen Reim machen, insbesondere nach erneut so kurzer Zeit und weil niemand geraucht hatte“, so Petersen.
Aufräumen in der Kinderstube:
Der Zufall half bei der Aufklärung des Kippenproblems dann unverhofft weiter. „Vom Bürofenster aus konnte ich sehen, dass eine Meise durch eine kleine Öffnung des ausgedienten Feuerlöschers plötzlich verschwand, den wir eigentlich für die ausgediente Zigarettenkippen benutzen. Als die Blaumeise dann nach kurzer Zeit mit einer Kippe im Schnabel wieder den roten Behälter verließ und diese anschließend in ein angrenzendes Beet abwarf, war der Schuldige der Verschmutzung gefunden“, sagt Petersen lächelnd. „Als ich dann anschließend mit einer Stabtaschenlampe durch die kleine Öffnung in den ausgedienten Löscher schaute, war ich umso mehr überrascht. Ich sah ein fertiges Vogelnest mit einer brütenden Blaumeise auf dem Boden. Jetzt war klar: Die männliche Blaumeise hatte nur den Hausmeisterjob übernommen und aufgeräumt.“ Um die Vögel nicht zu stören, wurde der Aschenbecher sofot aus dem Betrieb gezogen.